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Spechthöhlen im Launsbacher Wald: Kartierungen 1997 und 2007

aus: Vogelkundlicher Jahresbericht des Kreises Gießen Band 15: 247-253; von Tim Mattern, Wettenberg pdf

 

Im Launsbacher Wald werden seit weit über 40 Jahren vogelkundliche Daten gesammelt. Im Jahr 1997 wurde der Buntspecht zum „Vogel des Jahres“ erkoren, was den langjährigen Vogelschutzbeauftragten Horst Pfaff veranlasste, gemeinsam mit dem Autor eine Kartierung der Spechthöhlen vorzunehmen (Pfaff & Mattern 1998, 2001). Im Jahr 2007 – nach 10 Jahren - wurde eine Aktualisierung dieser Kartierung durchgeführt.

  

Untersuchungsgebiet

Der Launsbacher Wald mit ca. 83 Hektar Größe liegt auf einer in Nord-Südrichtung verlaufenden schmalen Kammlinie zwischen den Wettenberger Ortsteilen Krofdorf-Gleiberg im Westen, Launsbach im Osten und Wißmar im Norden; etwa 5 km nordwestlich der Stadt Gießen (TK Nr. 5317/4 Rodheim-Bieber). Das untersuchte Gebiet umfasst den südwestlichen Teil mit etwa 14 ha. Im Untersuchungsgebiet befinden sich vorwiegend 90-160jährige Eichenbestände und Eichen-Kiefern-Mischwald mit hohem Totholzanteil, sowie drei kleinere 30-70jährige Fichten-/Douglasien-Bestände. Bedeutende Nebenbaumarten sind u. a. Vogelkirsche und Hainbuche (vgl. hierzu Pfaff 1994, 2003). Zu Vorkommen und Status der Spechtarten im Untersuchungsgebiet vgl. Tab. 1.

 

Tab. 1: Vorkommen der Spechtarten im Untersuchungsgebiet „Launsbacher Wald Süd-West“

Art

Status

Bestand

Kleinspecht

seltener Brutvogel, Durchzügler

0(-1) BP

Mittelspecht

unregelmäßiger Brutvogel, Durchzügler, Nahrungsgast

0-1 BP

Buntspecht

regelmäßiger Brutvogel

3-4 BP

Grünspecht

Brutvogel am Rande des Untersuchungsgebietes, Nahrungsgast

0-1 BP

Grauspecht

Durchzügler

0 BP

Schwarzspecht

Nahrungsgast im Winter

0 BP

 

 

Datenaufnahme

Bei beiden Untersuchungen wurden vorhandene Spechthöhlen im zeitigen Frühjahr (März) gesucht. Die Spechtbäume wurden in eine Karte verzeichnet (1997) bzw. deren Gauß-Krüger-Koordinaten mit einem GPS-Gerät festgestellt (2007). Bei der Nachkartierung wurden die 1997 gefundenen Spechtbäume wieder aufgesucht und auf ihre Höhlen kontrolliert, die Koordinaten wurden festgehalten. Es wurden jeweils Baumart, Baumdurchmesser in etwa 1m Höhe sowie Höhe, Richtung und –größe der Fluglöcher der Spechthöhlen notiert (jeweils Schätzwerte).

Ende Mai 1997 bzw. Anfang Juni 2007 erfolgte dann ein zweiter Rundgang durch das Gebiet, um neue Spechthöhlen aufgrund der Bettelrufe der Jungspechte ausfindig zu machen. 1997 wurde beim zweiten Durchgang auch der Besatz der älteren Höhlen kontrolliert, insoweit dies von außen feststellbar war.

 

 Ergebnisse und Diskussion

Die Kartierung im Jahr 1997 ergab insgesamt 89 Höhlen, von denen im Jahr der Kartierung vier vom Bunt- und eine vom Mittelspecht besetzt waren. Diese verteilten sich auf 57 Bäume. Bei der Nachkartierung 2007 wurden davon 17 Bäume als Abgang verzeichnet. Zwanzig konnten nicht wiedergefunden werden, Gründe hierfür könnten weitere Abgänge und dem im Launsbacher Wald häufigen Efeubewuchs der Bäume sein. Es wurden mindestens 37 neue Höhlen in 29 Bäumen festgestellt (vgl. Tab. 2, Abb. 1).

Bei der Nachkartierung im Jahr 2007 konnte der zweite Rundgang erst am 2. Juni erfolgen. Dabei wurde nur eine Höhle mit bettelnden Jungspechten (Buntspecht) gefunden. Zwei weitere Buntspecht-Höhlen werden aufgrund der Anwesenheit von Altvögeln im südlichen und im nordwestlichen Bereich des Untersuchungsgebietes vermutet. Somit kann von derzeit 68-70 intakten Spechthöhlen in 46-48 Bäumen im Untersuchungsgebiet ausgegangen werden.

 

Tab. 2: Anzahl festgestellter Bäume mit Spechthöhlen und Anzahl der Spechthöhlen aus den Kartierungen von 1997 und 2007. * = Es werden zusätzlich zwei in 2007 angelegte Höhlen aufgrund der Anwesenheit von Altvögeln vermutet.

Anzahl

gesamt

intakt

abgängig

nicht mehr feststellbar

Bäume

 - 1997

57

20

17

20

 - neu 03/2007

28

25

3

-

 - neu 06/2007

1*

1*

-

-

 - Summe

86*

46*

20

20

Höhlen

 - 1997

89

34

29

26

 - neu 03/2007

36

33

3

-

 - neu 06/2007

1*

1*

-

-

 - Summe

126*

68*

32

26

 

 Mit 71 Prozent der Höhlen ist befindet sich der größte Teil in der vorherrschenden Baumart Eiche. 18 Prozent befinden sich in Kiefern, sechs Prozent in Winterlinden. Je zwei Prozent der Spechthöhlen sind in Fichten und Hainbuchen, je ein Prozent in Weide und Vogelkirsche. Rund drei Viertel der Spechtbäume hatten im Jahr 2007 nur eine Höhle (Abb. 2). In der Zusammenstellung von Veit (1997) wird darauf verwiesen, dass es „in Hessen wohl keine Baumart gibt, in der Buntspechte nicht brüten“. Die Verteilung der Spechthöhlen auf die Baumarten in der vorliegenden Untersuchung entspricht in etwa dem Vorkommen der Bäume im Untersuchungsgebiet.

Aufgrund der Fluglochgröße haben Buntspechte 86 Prozent der Höhlen angelegt. Zehn Prozent stammen von Grau- oder Grünspecht, vier Prozent vom Kleinspecht.

Die Verteilung der Fluglochrichtung weist Präferenzen nach Westen (19,8 %) auf. Aber auch Fluglöcher nach Norden und Süden treten mit 15,1 bzw. 17,5 Prozent häufiger auf als solche in Richtung Osten (Abb. 3). Dies zeigt, dass jeweils die weichste Stelle im Holz des Baumes – häufig die Wetterseite – als Ausgangspunkt zur Anlage einer Brutröhre genutzt wird. Diesen Ansatz beschreibt auch Heimer (1997): Die Angaben von Beobachtern stimmen darin überein, dass Spechthöhlen (hier der Mittelspecht) bevorzugt an Schadstellen oder gleich in abgestorbenen bzw. morschen Ästen angelegt werden. Eine Ausrichtung nach Südost, wie sie für Nistkästen häufig empfohlen wird, ist bei den Spechthöhlen im Launsbacher Wald eher weniger zu finden. In anderen Untersuchungen wurde entweder keine Bevorzugung einer Himmelsrichtung oder eine Ausrichtung nach Süden von 37 Prozent der Höhlen vorgefunden (vgl. Veit 1997).

Mit 22 Prozent sind die meisten Höhlen in Höhen zwischen 8 und 10 m anzutreffen. Seltener vertreten sind Höhlen über 12 m Höhe (Abb. 4). Etwa vierzig Prozent der Höhlen befinden sich Bäumen, die in einem Meter Höhe einen Durchmesser zwischen 0,4 und 0,5 m haben. Die durchschnittliche Höhe ist nach verschiedenen Autoren vermutlich von Alter und Bonität des Baumes abhängig (vgl. Veit 1997).

 

 

 

Abb. 1: Anteile intakter, abgängiger und nicht mehr feststellbarer Spechthöhlen.

 

Abb. 2: Anzahl Spechthöhlen pro Baum

 

 

Abb. 3: Verteilung der Fluglochrichtung auf die Himmelsrichtungen in Prozent.

 

Abb. 4: Anzahl Spechthöhlen in Abhängigkeit von der Fluglochhöhe.

Abb. 5: Anzahl Spechthöhlen in Abhängigkeit vom Baumdurchmesser in 1 m Höhe.

 

Schlussbetrachtung

Auf der Grundlage von insgesamt fünf Specht-Brutpaaren im Jahr 1997 könnte man von fünfzig neuen Höhlen innerhalb der zehn Jahre ausgehen, da Spechte wohl alljährlich einen neuen Brutraum anlegen. Da aber der Mittelspecht nicht regelmäßig als Brutvogel anzutreffen ist, wird im Schnitt von vier Spechtpaaren im Untersuchungsgebiet, und somit etwa vierzig Höhlen in zehn Jahren ausgegangen. Gegenüber der Kartierung im Jahr 1997 wurden 37-39 neue Höhlen vorgefunden, diese Anzahl neu erfüllt damit die Erwartung. Die Anzahl tatsächlich neu entstandener Höhlen ist mit Sicherheit noch etwas höher, da der Erfassungsgrad nicht 100 Prozent beträgt.

Es herrscht eine hohe Dynamik durch die Bautätigkeit der Spechte und abgängige Höhlen. Bei der Besatzkontrolle im Mai 1997 waren 16 Höhlen von Staren besetzt, eine vom Kleiber und eine vom Zaunkönig. In den meisten Fällen ist die Nutzung einer Spechthöhle durch „Nachmieter“ ohne direkten Einblick in die Höhle nicht erkennbar. Dennoch wird hierdurch die wichtige ökologische Funktion der Spechte verdeutlicht.

 

Literatur

 

Heimer, W. (1995): Mittelspecht – Dendrocopus medius. – In: Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (Hrsg.): Avifauna von Hessen, 2. Lieferung.

 

Pfaff, H. (1994): Die Vögel des Launsbacher Waldes. Sonderheft NABU Krofdorf-Gleiberg.

 

Pfaff, H. & T. Mattern (2001): Spechthöhlenkartierung. – In: NABU Krofdorf-Gleiberg: Jahresrückblick 1997, Ausblick 1998: 7-11.

 

Pfaff, H. & T. Mattern (2001): Spechthöhlenkartierung 1997. – In: NABU Krofdorf-Gleiberg: 40 Jahre Bund für Vogelschutz Krofdorf-Gleiberg: 93-95.

 

Pfaff, H. (2003): Probefläche „Launsbacher Wald Südwest“. – In: NABU Kreisverband Giessen (Hrsg.): Vogelkundlicher Jahresbericht – Band 12: 187.

 

Veit, W. (1997): Buntspecht – Dendrocopus major. - In: Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (Hrsg.): Avifauna von Hessen, 3. Lieferung.

 

 

Spechthöhlenkartierung 1997

89 Spechthöhlen im südwestlichen Launsbacher Wald gezählt - drei Buntspechte und ein Mittelspecht brüteten im vergangen Jahr

KROFDORF-GLEIBERG (tma-gaz). Der Buntspecht - Vogel des Jahres 1997 - veranlaßte die Krofdorfer Vogelschützer eine genauere Untersuchung über Spechtvorkommen anzustellen.
Mehr als 10 Stunden verbrachten die Mitglieder Horst Paff und Tim Mattern des Bundes für Vogelschutz Krofdorf-Gleiberg im Wald. Der Buntspecht, ein bekannter Vertreter der Spechtfamilie war im vergangen Jahr der "Vogel des Jahres". Eine vom Naturschutzbund (NABU) ausgerufene Aktion, Spechtbäume zu markieren, brachte die beiden aktiven Vogelschützer auf die Idee, eine genauere Bestandsaufnahme zu machen.
57 Spechtbäume im Launsbacher Wald
Als Untersuchungsgebiet wurde ein 14 Hektar großes Teilgebiet des südwestlichen Launsbacher Waldes gewählt. Bereits vor einigen Jahren hatte Horst Pfaff dort vogelkundliche und geologische Untersuchungen über die häufigsten Vogelarten angestellt. Seine Daten wurden in der Broschüre "Die Vögel des Launsbacher Waldes" zusammengefaßt.  Die Feldarbeit bei der Kartierung der Spechte gestaltete sich schwierig, mußten doch per Fernglas und zu Fuß alle Bäume auf Spechthöhlen hin untersucht werden. Im zeitigen Frühjahr, als die Bäume noch keine Blätter trugen wurden etwa 70 Höhlen an ca. 50 Bäumen festgestellt. Alle Bäume erhielten eine dreistellige Nummer, von denen die erste Zahl  die Nummer des Teilgebietes und die hinteren Ziffern die Nummer des Baumes angeben. Es wurde nun jede Spechtröhre mit ihren spezifischen Daten, wie Höhe, Größe und Himmelsrichtung des Fluglochs, sowie die  Baumart notiert. Außerdem wurde jeder Spechtbaum in eine Karte eingetragen.
Kontrolle im Mai
Weitere zwei Vormittage verbrachten die Vogelschützer bei der Kontrolle Ende Mai. Weil Kohlmeisen und sonstige Nachmieter der Spechthöhlen um diese Zeit schon ausgeflogen waren, konnte der Besatz der  meisten Höhlen nicht mehr festgestellt werden. Lediglich an den Kotspritzern unter dem Flugloch erkannte man die sechzehn Bruten von Staren. Die Jungstare beginnen in den letzten Tagen ihrer Nestlingszeit, aus dem Flugloch herauszukoten.  Bemerkenswert ist, daß im selben Gebiet kein einziger Star in einem der Nistkästen gebrütet hat.
Durch die lauten Bettelrufe der jungen Spechte konnte bestimmt werden, welche der kartierten Höhlen von Spechten besetzt war. Es stellte sich heraus, daß alle Brutpaare aber neue Höhlen gebaut hatten, die  noch nicht in die Listen aufgenommen worden waren. Schließlich ließen sich drei Bruten von Buntspechten und eine Brut des Mittelspechtes feststellen. Zwei weitere Höhlen wurden von einem Eichhörnchen besetzt und eine von einem Zaunkönig, dessen Nest von außen sichtbar war. So kam man auf insgesamt 89 Spechthöhlen.
6 Spechtarten anzutreffen
Neben dem Buntspecht mit schwarzer Kopfplatte und (beim Männchen) rotem Hinterkopf unterscheidet man viele weitere Arten, wovon fünf im Launsbacher Wald anzutreffen sind. Der Mittelspecht - dort seit etwa zwei Jahren Brutvogel - unterscheidet sich durch die ganz rote Kopfplatte und einen zum Rosa tendierenden Bürzel. Der Grünspecht ist ständig im untersuchten Gebiet anzutreffen, obwohl dort keine Brut festgestellt werden konnte. Wahrscheinlich, so Pfaff, brüte er knapp außerhalb. Der Grünspecht ernährt sich überwiegend von Ameisen, weshalb ihm das ständige Abdecken der Ameisenhügel in den vergangenen Jahren schwer zugesetzt hat. Der größte einheimische Specht - der Schwarzspecht - kommt regelmäßig im Winter vom Krofdorfer Forst herübergeflogen, um im Launsbacher Wald Futter zu suchen. Der Grauspecht zieht im Frühjahr und Herbst durch das Gebiet, der Kleinspecht ist meist nur sporadisch anzutreffen.
Der Dank der beiden Vogelschützer gilt dem zuständigen Revierförster Hans-Joachim Leicht, der sein Einverständnis gab, die Bäume mit Nummern zu versehen. In anderen Gegenden gerieten nämlich Vogelschützer, die Spechtbäume markierten häufig in Konflikt mit Waldbesitzern, denn diese waren nicht damit einverstanden.

 

Buntspecht - Vogel des Jahres 1997

Der häufigste heimische Specht ist in diesem Jahr ganz bewußt zum Vogel des Jahres gewählt worden, denn er ist Symbolvogel für unsere Wälder; für lebendige Wälder, Wälder mit vielen unterschiedlichen Bäumen und vor allem auch alten Bäumen. Dieser muntere und auffällige Waldbewohner, den fast jeder kennt, ist ein guter Anzeiger für die Lebensraumqualität im Wald.

Wer gehört werden will, der benötigt ein weithin tönendes Instrument. Im Wald sind das gewöhnlich Äste mit einem guten Resonanzkörper, gelegentlich kann es auch ein Baumstamm sein.  Der Buntspecht trommelt nämlich um sich mit anderen zu verständigen und nicht um die Insekten aus dem Holz zu jagen. Um an seine Eiweiß-Nahrung heranzukommen, schlägt der Specht zielsicher den Gang einer Insektenlarve an und zieht sie mit einer vier Zentimeter langen Harpunenzunge heraus. Im Gegensatz zu seinen wählerischen Artverwandten sammelt der Buntspecht aber auch mal größere Insekten von der Rinde ab. Manchmal sucht er auf dem Boden nach Nahrung, wie der Erdspecht, oder hackt die Bruthöhlen von Kleinvögeln auf, um Eier und Jungen zu plündern. Mehr als andere einheimische Arten lebt der Specht von pflanzlicher Kost, wie Samen von Fichten und Kiefern. Die Zapfen werden in Astgabeln oder selbstgezimmerte Furchen geklemmt und aufgehackt.
Spechte helfen nicht nur anderen Tierarten indem sie jedes Jahr neue Höhlen zimmern, sondern auch der Forstwirtschaft wenn sie die Brut holzfressenden Insekten verzehren.
Der Buntspecht ist auch in Sachen Lebensraum eher weniger wählerisch. Ihn trifft man auch einmal in einer Fichtenmonokultur oder ähnlichem an.
Bei seinen Verwandten sieht das ganz anders aus, diese sind auf ihre spezifischen Lebensräume angewiesen.

 Der Grünspecht sucht in lichten Wäldern und Streuobstwiesen nach seiner Nahrung: Ameisen und deren Larven. Vorkommen: 18.000 bis 50.000 Paare, Status: nicht gefährdet, Bestand stabil
 Der Grauspecht ist eng mit dem Grünspecht verwandt, ist jedoch mehr ein Waldvogel. Vorkommen: 9.000 bis 32.000 Paare, Status: nicht gefährdet, Bestand stabil

 Der Mittelspecht ist bei uns scheinbar an rauhborkige Bäume gebunden; er trommelt fast nie, sondern lässt einen quäkenden gesang hören. Vorkommen: 7.600 bis 12.100 Paare, Status: auf der Vorwarnliste wegen Bestandsabnahme um über 50% seit 1970

 Der Kleinspecht bevorzugt lichte Waldbereiche, Streuobstwiesen, Auwald und Parkanlagen. Vorkommen: 16.000 bis 28.000 Paare, Status: nicht gefährdet, Bestand stabil

Der krähengroße Schwarzspecht benötigt zum Brüten alte Laubbäume, sucht seine Nahrung aber in Nadelhölzern. Vorkommen: 15.000 bis 43.000 Paare, Status. nicht gefährdet, Bestand stabil.

Der Dreizehenspecht (Vorkommen: rd. 560 Paare) und der Weißrückenspecht (Vorkommen: rd. 300 Paare) stehen wegen sehr kleinem Bestand und regional begrenzter Verbreitung auf Anhang R der Roten Liste.

 Der Wendehals ist kein Specht im engeren Sinne, er kann keine Höhlen bauen, brütet oft zweimal im Jahr und ist ein Zugvogel. Vorkommen: 12.000 bis 21.000 Paare, Status: Anhang 2 - stark gefährdet wegen starker Bestandsabnahme um über 50% seit 1970.

Doch all diese Spechte gibt es nur da, wo lebendige und vielfältige Wälder gedeihen. Naturnaher Wald ist immerhin auch Spechtwald. Spechtwald bessert demnach die Lebensqualität der Menschen.
 Der NABU fordert deshalb, mehr Totholz im Wald zu lassen und auf den Gifteinsatz im Wald zu verzichten. Vor allem gilt es, Wälder naturnah zu bewirtschaften, so daß nicht nur viele Baumarten, sondern auch junge und alte Bäume gleichzeitig im Wald stehen - zum Nutzen der Spechte und der Menschen.

GreenTime 1/98


 

 

   
   
Version 3 - Sommer 2007

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