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Waldameisen in Krofdorf-Gleiberg


links: F.pratensis-Nest am Hainweg
rechts: F.sanguinea-Nest am Falkenberg, bei seiner Entdeckung nur ein "Loch", mittlerweile gilt die Art in der Gemarkung wieder als verschollen
 

Waldameisen stehen am längsten von allen Arten unter Naturschutz. Sie vertilgen viel "Ungeziefer" und räumen in ihrer Umgebung auf, in dem sie mithelfen tote Tiere zu zersetzen. Des weiteren tragen sie einen Teil zu unserem Genuß bei: Die Ameisen halten sich Blattläuse ähnlich wie wir uns Milchkühe. Wenn sie den Honigtau der Blattläuse trinken, kleckern sie, was dann von den Bienen aufgesammelt und zu Waldhonig wird.
 

In Hessen kommen sechs Hügelbauende Waldameisenarten vor, davon wurden vier in der Gemarkung Krofdorf-Gleiberg nachgewiesen: Es sind die Rote Waldameise (Formica rufa), die Kahlrückige Waldameise (F. polyctena), die Blutrote Raubameise (F. sanguinea; Nachweise 1995 und 2003, diese Vorkommen sind wieder verschollen) und die Wiesen-Waldameise (F. pratensis).

Zum Schutz der Ameisen ist es vor allem wichtig, die Neststandort zu markieren, damit sie z. B. Holzrückearbeiten im Wald oder Mäharbeiten in der Offenlandschaft nicht beschädigt werden. Gegebenenfalls sollte der Bewuchs entfernt werden. Krautige Pflanzen kann man an warmen Sommertagen einfach aus dem Nest ziehen, Holziges sollte dicht an der Nestoberfläche abgesägt werden.

Nester mit Drahthauben zu schützen ist nicht immer nötig. In Krofdorf werden lediglich kleine Nester mit Hauben gegen Angriffe von Grün- und Grauspechten geschützt. Große Nester bekommen im Winterhalbjahr im oberen Teil eine Abdeckung aus grünem Fichtenreisig, damit die Spechte ihre Löcher von der Seite in die Nester graben. Bei Löchern oben in der Nestkuppel kann nämlich Wasser in das an sich trockene Nest dringen, was zu großem Schaden führen kann. Das Reisig sollte im Frühjahr zeitig entfernt und auf der Schattenseite des Nestes abgelegt werden.

Die Wiesen-Waldameisen, die ihre Nester meist fernab von Nadelbäumen haben, und dadurch ihre Nester nur mit Gras und ähnlichem bauen können, nehmen mitgebrachte Fichtennadeln sehr gerne an. Wir bringen den Nestern in der Feldgemarkung im Frühjahr (Beginn der Aktivierungsphase der Ameisen mit "Renovieren" des Nestes) und im Spätsommer (Vorbereitung auf die Winterruhe) je ein bis zwei Eimer Fichtennadeln, was von den Ameisen sehr schnell eingebaut wird.

In der Krofdorfer Feldgemarkung haben wir bisher 14 Neststandorte (Stand 2003) der Formica pratensis entdeckt und betreuen diese. Am 15.05.03 wurde ein neues Nest der Blutroten Raubameise entdeckt. Alle werden nach den Kartierungsvorgaben der Ameisenschutzwarte regelmäßig vermessen, um die Entwicklung der Nester zu dokumentieren. Wie erwähnt sind kleine Nester mit Drahthauben geschützt, die anderen sind nur markiert, damit sie bei Mäharbeiten o.ä. nicht beschädigt werden.

 

 

   
   
Version 3 - Sommer 2007/2008

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