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Amphibienschutz in Krofdorf-Gleiberg Arten - Artikel GreenTime 2/99 - Kartierung 2002 - Ansprechpartner Schutzzaun-Datenbank - NABU Krofdorf-Gl. - NABU~Krötenwanderung Amphibienschutz ist gerade im Frühjahr ein Thema, wenn die Tiere auf dem Weg zu ihren Laichgewässern sind. Am Weiher "Hirschsprung" zwischen Krofdorf-Gleiberg und der Schmelz-Mühle wird vom NABU Krofdorf-Gleiberg alljährlich ein Krötenzaun entlang der Straße aufgebaut. Jeden Morgen werden die eingegrabenen Eimer kontrolliert, die Amphibien bestimmt und gezählt. In den Jahren 2005-2007 wurde auch ein Schutzzaun an der Wißmarer Straße in Höhe des Abzweigs zur Wettenbergschule durch den NABU Launsbach aufgestellt. Einige Ergebnisse dieser Arbeit können Sie hier betrachten.
Was sind
Amphibien? Leben und Entwicklung
links: Laichballen vom Grasfrosch, rechts: Laichschnur von der Erdkröte
Wanderung Einheimische Arten Giftig ?!? Schutz GreenTime 2/99 Krofdorf-Gleiberg (Gemeinde Wettenberg, Landkreis Gießen)
Die seltensten Amphibienarten sind in Hessen am besten untersucht, dagegen ist über die häufigen Arten verhältnismäßig wenig bekannt. Deswegen und da Amphibien auch als Bio-Indikatoren für die Qualität von Lebensräumen gelten, wurde 2002 eine hessenweite Kartierung angestrengt, mit deren Koordination Dipl.-Biologin Eva Krämer von der Naturschutz-Akademie Hessen beauftragt wurde. Für die Kartierung in der Gemarkung Krofdorf-Gleiberg wurde nur wenig Feldarbeit aufgewendet. Stattdessen wurden Beobachtungsdaten zusammengetragen und bekannte Vorkommen von Amphibien auf deren Anzahl geschätzt. Die Beobachtungsgebiete wurden als Laichgewässer und Sommerreviere charakterisiert, da sich manche Amphibien auch im Sommer in Gewässern aufhalten. In der Krofdorfer Gemarkung kommen Gras-, Teich- und Seefrosch, Erd- und Kreuzkröte, Kamm-, Teich- und Bergmolch sowie Feuersalamander vor. Die Geburtshelferkröte wurde seit Jahren nicht mehr beobachtet, ebenso die Gelbbauchunke. Der Laubfrosch kam vor Jahrzehnten in Quelltümpeln am Gleiberger Westhang vor. Es können nicht immer Aussagen gemacht werden, wo genau wie viele Tiere einer Art vorkommen. Allerdings sind wir in der Lage, sagen zu können, ob eine Art flächendeckend oder nur sporadisch anzutreffen ist.
Grasfrosch (Rana temporaria), flächendeckend Der braune Grasfrosch ist quasi in der gesamten Gemarkung anzutreffen, sowohl in Feld- als auch in Waldbereichen. Sommerbeobachtungen sind selten, dafür findet man sehr zahlreich die typischen Laichballen und später seine Kaulquappen. Ihm dienen schon kleine Pfützen im noch kalten Frühjahr als Laichgewässer. Am Weiher Hirschsprung werden im Vergleich zur tatsächlich vorkommenden Zahl immer nur wenige Tiere am Amphibienzaun erfasst, weil die meisten Grasfrösche schon im Laichgewässer sind, wenn der Zaun an der Waldhausstraße aufgebaut wird.
Grünfrösche (Esculenta-Komplex), zwei Verbreitungsschwerpunkte Zu den Grünfröschen gehören Kleiner Wasser-, Teich- und Seefrosch, wobei erstere Arten durch Bastadisierung kaum unterscheidbar sind. Es sind nur zwei größere Verbreitungsschwerpunkte bekannt, bei denen die Anzahl über das Froschkonzert geschätzt werden muß. Die Grünfrösche machen sich im Frühsommer lautstark durch ihr Quaken bemerkbar, die Seefrösche sind dabei an ihrem charakteristischen „Keckern“ erkennbar. Die Arten kommen im Naturschutzgebiet „Holzwäldchen“ und im Regenwasserbecken des Gewerbeparks Ost vor. Vereinzelt wurden Teich- und Seefrösche an Tümpeln am Gleiberger Westhang und im Fohnbachtal, sowie an einigen Gartenteichen, angetroffen.
Erdkröte (Bufo bufo), flächendeckend Die Erdkröte ist im Sommer in der Gemarkung überall anzutreffen, insbesondere auch in Waldbereichen. Bei den Laichgebieten haben wir zwei Schwerpunkte, diese sind der „Weiher Hirschsprung“ und die Gewässer im Naturschutzgebiet „Holzwäldchen“. Außerdem war in den vergangenen Jahren immer eine größere Anzahl ablaichende Erdkröten am „Eisteich“ im Fohnbachtal zu beobachten.
Kreuzkröte (Bufo calamita) , ein Verbeitungsgebiet Die Kreuzkröte kommt nur im Süden des Gleiberges vor. Eine kleine Population hielt sich immer im Bereich des NSG „Holzwäldchen“ auf. Im Jahr 2002 entstanden im Bereich der Fa. Schleenbecker und in der sog. "Nordentnahme" auf der anderen Seite des Autobahnausläufers Wasserlöcher. Die Kreuzkröte als Bewohner solcher unbewachsenen Lebensräume („der Regenpfeifer bei den Amphibien“) hat diese sofort als Laichgewässer angenommen. Hier befanden sich tausende von Kaulquappen, auch einige Alttiere wurden gehört. Neben den Kreuzkröten haben sich auch Molche in den Gewässern eingestellt. Die Kreuzkröte wird aktuell außerhalb des genannten Bereichs nicht angetroffen.
Kammolch (Triturus cristatus) , zwei Verbreitungsgebiete Der Kammolch kommt in Krofdorf-Gleiberg wahrscheinlich nur am Weiher „Hirschsprung“ und im NSG „Holzwäldchen“ vor. Bisher wurden außerhalb der Verbreitungsgebiete keine Kammolche angetroffen. Die Population im Weiher „Hirschsprung“ ist ziemlich klein, bei der jährlichen Amphibienzaunkontrolle wurden immer zwischen 3 und 10 Exemplaren über die Straße getragen. Im NSG „Holzwäldchen“ leben sicherlich mehr Kammolche. In milden Frühlingsnächten sieht man die Tiere auf den Wegen am NSG wandern.
Teichmolch (Triturus vulgaris), flächendeckend An fast allen Stillgewässern ist der Teichmolch in der Gemarkung anzutreffen. Es liegen kaum Beobachtungen von Teichmolchen außerhalb von Gewässern auch während der Sommerzeit vor, d.h. dass die Tiere auch den Sommer in oder an einem Gewässer – im Gegensatz zum Bergmolch – verbringen.
Bergmolch (Triturus alpestris), flächendeckend Der Bergmolch ist ebenfalls flächendeckend in der Gemarkung vertreten, und wird im Sommer etwas abseits von Gewässern beobachtet.
Feuersalamander (Salamandra salamandra), flächendeckend Der Feuersalamander kommt in Krofdorf-Gleiberg flächendeckend vor, mit einigen Verbreitungsschwerpunkten. Beobachtet wurden nur Gebänderte Feuersalamander (S. salamandra terrestris). Laut Literaturangaben kommt der Gefleckte Feuersalamander (S. s. salamandra) nur im Süden Deutschlands vor. Hunderte von Tieren haben im Launsbacher Wald ihr Revier, wo sie in feuchten Abendstunden aus ihren Schlupfwinkeln kommen. Sommerrevier und Laichgewässer ist auch das Gebiet um die „Fotohütte“ in der Kattenbach. Auch am Weiher „Hirschsprung“ ist der Feuersalamander anzutreffen. Als weiteres kleines Laichgewässer hat sich der Tümpel im Auslauf des „Brauhaus-Born“ am Gleiberg Westhang herausgestellt.
Geburtshelferkröte, Gelbbachunke und Laubfrosch gelten als ausgestorben
Ansprechpartner im Bereich Amphibienschutz für Krofdorf-Gleiberg: Bund für Vogelschutz Krofdorf-Gleiberg e. V.
Vorsitzender: Amphibienschutz:
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Version 3 - Sommer 2007 |