>>Seit den Anfängen des
Vogel- und Naturschutzes sind Bau, Anbringen und Pflege feste Bestandteile
der Arbeit für den Schutz der lebenden Tierwelt. Künstliche Nisthilfen
sind da sinnvoll, wo naturhöhlen fehlen, weil alte und morsche Bäume
nicht mehr vorhanden sind. Außerdem eignet sich der Nistkastenbau
hervorragend, um Kinder und Jugendliche mit unserer Tierwelt und ihren
Gefährdungen vertraut zu machen. Schützen wir die Vögel,
so schützen wir damit unsere Bäume und Pflanzen vor zu starkem
Insektenbefall. Die Palette der Nistkästen reicht vom einfachsten
Meisennistkasten bis zu "ausgereiften" Spezialnistkästen.<<
Auf dieser Seite wollen wir ein
wenig über das breite Spektrum der Nistkästen Auskunft geben.
Kleines Nistkasten-ABC:
-Aufhängung:
Nistkästen sollten im Herbst
aufgehängt werden. Die Vögel können sie dann schon im Winter
als Schlafplatz nutzen und vielleicht ihren zukünftigen Brutplatz
kennenlernen.
Die Kästen müssen vor
praller Sonne und Regen geschützt sein, die Fluglöcher sollten
also nach Osten oder Südosten weisen. Damit kein Regen eindringen
kann, sollten die Kästen niemals nach hinten, eher nach vorne überhängen.
- Baumläufer brauchen Nistkästen,
die ein Einschlupfloch haben, das am Stamm anliegt. Sie zählen zu
den Nischenbrütern und bauen ihr Nest aus kleinen Tannenreisern.
- Boden:
Wenn man Nistkästen selbst
baut, muß man darauf achten, daß der Boden immer zwischen den
Seitenteilen hängt.
- Einfache Nistkästen:
Hier gibt es verschiedene Sorten
und Ausführungen, die man auch leicht selbst bauen kann. Die Möglichkeiten
reichen von "normalen" Viereckskästen über Dreieckskästen
bis hin zur Haöbhöhle. Desweiteren sind im Fachhandel Bayerische
Giebelkästen, Nasen- und Großraumkästen (jewelis zum besseren
Schutz vor Raubzeug) aus Holz und Holzbeton erhältlich. Je nach Fluglochausführung
für andere Arten geeignet.
- Fledermäuse
Auch für unsere gefährdeten
Fledermausarten gibt es Nistkästen, da natürliche Nistplätze
und alte Scheunen zunehmend verschwinden.
- Fluglöcher:
Das Flugloch "entscheidet" bei
einfachen Nisthilfen, welche Vogelart in einem Kasten brütet, denn
jede Vogelart benötigt andere Gegebenheiten. Die Blaumeise beispielsweise
bevorzugt Kästen mit einem Flugloch von 26mm Durchmesser. Kohlmeisen
sind etwas größer, weshalb sie der Blaumeise diesen Nistplatz
nicht streitig machen können.
- Gartenrotschwanz;
der Gartenrotschwanz bevorzugt
ein ovales Flugloch mit 30mm Breite und 45mm Höhe.
- Holzbeton:
Holzbeton ist eines der besten
Materialien für Nistkästen. Die bekannte Firma Schwegler bietet
Holzbetonkästen in zig verschiedenen Ausführungen an.
- Insektennistkästen:
Wildbienen benötigen nur einen
Holzklotz, in den verschiedene Löcher mit 3 - 9mm Durchmesser gebohrt
worden sind.
Hummeln benutzen spezielle Nistkästen,
in denen ein Mausbau nachgebildet ist. Hummelnistkästen sind bei der
Orstgruppe Krofdorf-Gleiberg des Nabu erhältlich.
- Käuze
bevorzugen die etwa einen Meter
langen Niströhren, die eigens für sie entwickelt wurden.
- Meisen
sind gute Insektenvertliger. Jede
Meisenart sucht auf andere Weise ihre Nahrung:
Blaumeisen suchen die Ästen
von oben bis unten nach Insekteneiern und -larven ab, Kohlmeisen schnappen
nach Insekten, die sich bewegen. Ein Meisenpaar vertilgt mit seiner Nachkommenschaft
jährlich fast 75 kg (!) Insekten.
- Nisthilfenführer:
Der Nisthilfenführer enthält
18 Bauanleitungen für Nistkästen verschiedenster Sorten sowie
praktische Tips zur Anbringung und Pflege. Er ist leider NICHT mehr erhältlich
(wir arbeiten dran, die Unterlagen zukünftig zum Download bereit zu
stellen).
- Niststeine:
Besonders beim Neubau von Gebäuden
empfiehlt es sich, Niststeine in die Mauern einzulassen. Sie weisen die
o.a. Fluglochgrößen oder größere Öffnungen für
Halbhöhlenbrüter auf und verfügen über eine Höhle
mit flach-ovaler Vertiefung am boden für das Nest. Das Einflugloch
befindet sich in einem herausnehmbaren Einsatz. Niststeine hoch oben in
Hauswänden eignen sich für Mauersegler (Fluglochgröße
55 x 33mm).
- Plastik:
Nistkästen aus Plastik sind
nicht empfehlenswert, da sie zu "dicht" sind, Hitze schnell aufnehmen und
nicht leicht zu Reinigen sind.
-Reinigung:
Nistkästen werden gewöhnlich
regelmäßig im Herbst oder Winter gereinigt, möglich ist
auch ein Reinigen gleich nach dem Ende der Brutsaison im August.
- Spezialnistkästen:
Hier gibt es sehr viele Varianten,
die speziell auf die Bedürfnisse einzelner Vogelarten zugeschnitten
sind, auch hier gibt es jeweils verschiedene Ausführungen. Einige
kann man selber bauen, andere hält der Fachhandel bereit.
- Schwalben
Schwalben nehmen Nisthilfen
aus kleinen Brettchen oder künstliche Schwalbennester aus Holzbeton
an.
- Tiere:
Freuen sie sich, wenn Sie andere
Tiere als Vögel in Ihren Nistkästen antreffen, zum Beispiel Siebenschläfer,
Haselmäuse, Waldmäuse, Hummeln, oder Hornissen. Auch sie verdienen
unseren Schutz!
- Wettenberger Nistkasten
Die Vorteile des WN liegen in der
verbesserten Raubzeugsicherheit, wegen einem Holzklotz, der mit der Vorderwand
verbunden ist. Außerdem kann man den WN durch sechs verschiedene
Fluglochausführungen für die verschiedensten Vogelarten attraktiv
machen.
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