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Mai 2004 - (Sept. 2004) - April 2005

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„Studienreise“ in die Uckermark vom 4. bis 9. Mai 2004

Drei Tage lang Natur pur, neue Lebensräume und neue Arten kennenlernen – das war mein Vorhaben, als ich mit meiner Freundin Birgit zu einem Kurztrip in die Uckermark startete. 

Der zu Brandburg gehörende Landkreis ist der am dünnsten besiedelte in Deutschland. Die Landwirtschaft spielt in dieser Region noch eine große Rolle, ähnlich wie in den Bördenlandschaften und der Wetterau. Die flach wellige Landschaft ist durch Sandböden, große Ackerschläge und Kiefernwälder gekennzeichnet. Wo feuchtere Standorte im Wald vorherrschen verdrängen Buchen die Kiefern. Klimatisch ist die Region durch einen kontinentalen Einfluss geprägt, während das Klima in Oberhessen eher atlantisch ist. Die riesigen Getreidefelder lassen die Landschaft auf den ersten Blick vielleicht etwas monoton erscheinen, das ist sie jedoch bei weitem nicht. Beispielsweise so genannte Sölle (Toteislöcher, sie entstanden, wenn Eisblöcke als Reste von Gletschern begraben wurden, nach dem Abschmelzen des Eises sackte die Bodenoberfläche ab und es bildete sich ein kleines Gewässer) bilden wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Riesige Seen erstrecken sich durch ausgedehnte Wälder und das Offenland. In dieser Landschaft mit vielfältigen Habitaten gibt es auch viele Lebewesen, die sie bewohnen, darunter auch viele Arten, die in Mittelhessen nicht oder nur selten zu sehen sind.

Selbstverständlich bietet die Uckermark mehr als nur Natur – wer sich z. B. Feldsteinkirchen oder Museen anschauen möchte kommt dort auch auf seine Kosten. Aufgrund meines Interesses, der kurzen Zeit und der günstigen Jahreszeit (im Mai sind die meisten Zugvögel da, es wird warm und folglich sind auch z.B. Amphibien gut zu beobachten) ging es wirklich nur um die Natur. Was ich erlebt habe möchte ich Euch im Folgenden schildern.
 
 

4. Mai

Eigentlich ist ja auf einem Hinfahrts-Tag nicht mit großartigen Beobachtungen zu rechnen, vor allem wenn man das Zielgebiet erst in den dunklen Abendstunden erreicht. Die Uckermark ist aber eines der wildreichsten Gebiete in Deutschland. Ein Teil der Schorfheide (der Name ist irreführend, denn es ist keine Heide sondern ein Waldgebiet) war beliebtes Jagdgebiet. Zunächst durch die Nazis später von der SED genutzt, waren große Teile sogar eingezäunt. Dort wurde das Wild gehegt und konnte natürlich auch nicht abwandern. Dadurch ist die Wilddichte stark überhöht und die Jäger kommen kaum nach, den Wildbestand auf ein verträgliches Maß zu reduzieren.
Wir waren kaum von der Autobahn runter begegnete uns gleich eine Wildsau mit Anhang – mindestens 16 Frischlinge! Unterwegs gab es noch viel Rehwild sowie einige Füchse und Marder und ein Igel zu sehen. Ich hatte auf einen Dachs oder eine Waschbären gehofft, aber es ließ sich keiner sehen.
 

5. Mai

Nach dem Mittagessen starteten wir zu einer kleinen Expedition in die Wälder. Ich begann, eine Artenliste zu führen: Der erste Tag war sehr „ergiebig“, es kamen 50 Vogelarten zusammen (natürlich hauptsächlich „Standard-Beobachtungen“ aber auch einige Besonderheiten, doch dazu gleich mehr). 
Kaum unterwegs, fiel mir ein großer Greifvogel an der Straße auf. Es war eine Rohrweihe. Nachdem wir an einigen Waldwegen (Kolkraben, ein Kranichpaar auf einem Feld, der erste Waldlaubsänger des Jahres u. a.) und am Gollin-See (Sumpfrohrsänger, Haubentaucher-Balz, Sprosser) kurz gehalten hatten fuhren wir über eine uralte Kopfsteinpflaster-Straße nach Reiersdorf. Von der Straße aus gingen wir in den Kiefernwald mit dem Ziel, Rotbauchunken oder gar einen Schwarzstorch zu Gesicht zu bekommen. In Sachen Schwarzstorch habe ich natürlich auf eine Beobachtung gehofft, aber nicht wirklich daran geglaubt. Als der Wald im inneren feuchter wurde, mischten sich Buchen in den Kiefernwald. Bald hatten wir das Gewässer gefunden. Unterwegs machte sich ein Kranichpaar mit lauten Trompetenrufen bemerkbar. Wir verließen den Waldweg und schlichen am Ufer eines Sees entlang. Immer wieder suchte ich die Oberfläche und die kleinen Bulten und Inselchen ab, vielleicht war dort irgendwo ein Storch. Sumpfschildkröten könnte es dort auch geben. Vor uns im Wald bemerkte ich eine Bewegung. Gerade wollte ich Birgit auf das vermeintliche Reh aufmerksam machen, stellte ich fest, dass da ein Kranich durch den Wald stolzierte. Der Vogel pickte hier und da und schien uns nicht bemerkt zu haben. Wir gingen langsam weiter und beobachteten den Kranich bis er verschwand. Beim nächsten Blick auf’s Wasser sprang mir eine braune Ente ins Auge. Es war keine Stockente, hinter ihr schwamm eine weiße Ente mit grünlich schimmerndem Kopf und einem weißen Fleck auf der Wange. Nun hatten wir neben den Kranichen auch Schellenten in ihrem Brutgebiet beobachtet! Eine Reihe hoher Rufe zog unsere Aufmerksamkeit auf eine andere Stelle des Gewässers: Hier rief ein Zwergtaucher, der sich auch wenige Sekunden sehen ließ, bevor er untertauchte. Am anderen Ende des Sees begannen Wasserfrösche zu quaken, dann mischten sich auch Unkenrufe dazu. Die Rotbauchunke ist eine Tieflandart, die in der Uckermark in rauen Mengen vorkommt. Bei uns in den Mittelgebirgen gibt es die Gelbbauchunke. Wir gingen weiter am Ufer entlang. Weiter hinten, dort wo der Kranich zuvor durch den Wald spazierte, wurden die Bäume lichter, hinter dem Wald lag ein Feld. Von dort drangen leise Uup-Uup-Rufe zu uns herüber. Sie klangen nach einem Wiedehopf, aber leider konnten wir unseren Verdacht nicht durch eine Sichtung bestätigen. Immer näher kamen wir den Unkenrufen, mussten aber feststellen, dass die Sumpflandschaft es unmöglich machte, den See zu umrunden. Also gingen wir wieder zurück, um den Unken von der anderen Seite auf die Pelle zu rücken. Immer wieder erschallte das laute Trompeten des Kranichpaares im Wald. Kaum gingen wir am entgegengesetzten Ufer entlang, bemerkten wir ein rasch aufziehendes Gewitter. Sicherheitshalber ließen wir die Unken Unken sein und gingen zurück zum Auto – und schon begann es zu regnen!
 

6. Mai 

Nach dem Mittagessen starteten wir in Richtung des NABU-Zentrums Blumberger Mühle bei Angermünde. Unterwegs stand ein Kranichpaar dicht an der Straße auf einem Acker. Wir hielten an und fotografierten, jedoch war den Kranichen das haltende Auto wohl zu unsympathisch und sie suchten das Weite.
In der Blumberger Mühle, am Rand des Biosphärenreservates Schorfheide betrachteten wir zunächst zwei Schauaquarien mit einheimischen Fischen. Dann schlossen wir uns einer kleinen Führung über das Außengelände an, das auf 14 Hektar einen Teil der Biotope der Schorfheide zeigt. Auf dem Weg in Richtung Fischotter-Gehege wurden wir auf eine Schleifspur über den Sandweg hingewiesen. Daneben lag ein kleiner gefällter Baum: Auf dem Gelände lebt eine Biber-Familie in der freien Wildbahn. Es ging weiter, an kleinen Weihern entlang (wo Unken und Wasserfrösche riefen), zu einer Beobachtungshütte, die den Blick auf die großen Blumberger Fischteiche freigab. Über dem Wasser segelten zwei Seeadler. Plötzlich stieß einer von ihnen herab, begleitet von lautstarken Rufen der Graugänse, und fing einen Fisch. Vor uns im Schilf machte ein Drosselrohrsänger lautstark auf sich aufmerksam, im Hintergrund saßen Kormorane und Seeschwalben auf Pfählen im Wasser. Im „grünen Klassenzimmer“, einer von Weiden eingerahmten Sitzgruppe stellte unser Führer fest, dass ein Stämmchen auf dem Weg lag: „Der war gestern noch dran…. Der Biber macht uns ja echt fertig,“ schmunzelte er. Weiter ging es über den „Moorsteig“, ein Weg aus Brettern, die zwischen Schilf auf dem Wasser schwammen. Eine kleine Ringelnatter flüchtete ins Schilf. Am anderen Ende befand sich die Schildkröten-Anlage. Darin leben acht Europäische Sumpfschildkröten, die sich möglichst auch fortpflanzen sollen. Auf einer Baumwurzel lag eine in der Sonne, eine zweite schaute aus dem Wasser. Auf den Algen saßen auch viele Wasserfrösche und Rotbauchunken (die leider nur ihren braunen Rücken zeigten). Auf einem Algenteppich in der Mitte des Teichs sonnte sich eine Ringelnatter. Nach der Führung erkundeten wir das Gelände nochmals auf eigene Faust. Der Fischotter ließ sich zu seiner Fütterungszeit nicht blicken. 
Anschließend fuhren wir in Richtung des Nationalparks Unteres Odertal. In Criewen parkten wir und starteten zu Fuß in die Aue. Eine Brandgans war der erste auffällige Vogel. Ein Weißstorch stolzierte durch die Wiese. An einem Altarm der Oder beobachteten wir einen Seggenrohrsänger. Es zog wieder ein Gewitter auf, daher kehrten wir wieder um. Auf dem Rückweg beobachteten wir zwei weitere Weißstörche, die sich auch prima fotografieren ließen. Der Rückweg Richtung Templin führte über Nebenstraßen und kleine Dörfer, am Oberücker See vorbei, wo wir kurz hielten. Vogelart Nummer 72 war ein Fasan, und endlich sah ich auch Mehlschwalben, nachdem mir bisher nur Rauchschwalben begegnet waren. Vom Ufer drang ein langgezogenes Trillern, ähnlich wie das einer Grille, zu uns herüber. Der Feldschwirl ist mir schon lange bekannt, aber dieses Geräusch war ein tieferer Ton: Ein Rohrschwirl. Und als ob das nicht genug wäre sang von einem Obstbaum aus auch eine Grauammer. Wieder zwei Vogelarten, denen ich noch nie zuvor begegnet war. 
In Strehlow hielten wir an einer Kirchenruine. Eigentlich seltsam, dass eine Ruine imposanter wirkt, als die vielen kleinen intakten Feldsteinkirchen in den Dörfern. In Buchholz stand ein Storchennest auf einem Mast, und darauf tatsächlich ein Storch (der Horst in der Blumberger Mühle ist noch nicht angenommen worden), der sich auch prima fotografieren ließ.
Nach dem Abendessen wollten wir noch an den Lübbesee, eigentlich um die Sänger im Schilf zu hören. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt, und die Natur ist sowieso immer für eine Überraschung gut. Irgendwo auf dem Wasser mussten Gänse herumpaddeln, die hin und wieder riefen. Bevor es richtig dunkel wurde hörten wir einen Flussuferläufer rufen. Fledermäuse flogen über uns hinweg. Vom anderen Seeufer rief ein Waldkauz. Im Schilf saßen einige Wasserfrösche. Und dann, womit ich nichtmal im Traum gerechnet hätte, erklang ein leises Surren aus dem Kiefernwald. Ziegenmelker! Bei dieser sehr seltenen Vogelart reicht es völlig aus, wenn man sie hört. Denn die auch Nachtschwalbe genannten Vögel sind so gut getarnt, dass man sie selbst bei Tageslicht nicht sehe würde. Da uns die Mücken fast auffraßen, wechselten wir den Standort und fuhren zum Netzowsee. Auf der kaum befahrenen Landstraße lag eine Ringelnatter. Ich musste natürlich sofort meine Kamera zücken und die Schlange ablichten. Nachdem ich sie auch in der Hand hatte entließ ich die Natter in die Wiese. Auf der Fahrt frotzelte ich, dass nur noch ein Laubfrosch oder eine Knoblauchkröte in meiner Hand dieses Erlebnis toppen könnte. Am See erwartete uns ein lautstarkes Konzert von Wasser- und Laubfröschen. Ich ärgerte mich erneut, dass quasi die Hälfte meiner „Ausrüstung“ noch in Krofdorf lag: Fledermausdetektor und Taschenlampe wären sehr hilfreich gewesen. Aber da wusste ich noch, nicht, dass ich an diesem Abend doch noch einen Laubfrosch in der Hand halten würde. Es begann wieder zu regnen und wir fuhren langsam zurück, gespannt, was noch alles auf der Straße sitzen würde. Einen Grasfrosch ließen wir links liegen. Dann auf der rechten Seite noch ein kleiner Frosch. Birgit ließ das Auto neben das Tier rollen, bis ich es vom Beifahrersitz aus greifen konnte. Tatsächlich ein Laubi! Aber gerade als ich die Hand öffnete um Birgit den Frosch zu zeigen sprang er heraus und viel auf die Fußmatte. Weg war er. War er aus dem Auto gefallen und sofort weggesprungen, oder saß er unter dem Sitz? Naja, wir fuhren langsam weiter bis wieder ein kleines Amphib vor uns auf der Straße saß: „Da hast Du noch einen Laubi.“ Nein. Viel besser. Es war eine winzige Kröte, die nach Knoblauch stank. Das musste ich Birgit natürlich gleich unter die Nase reiben… Nach einigen Fotos durfte die Kröte wieder ihrer Wege ziehen und wir fuhren nach Hause.
 

7. Mai

Für Freitag hatten wir eine Fahrt nach Boitzenburg geplant, wo wir dann durch das NSG „Tiergarten“ wanderten, eine alte Hutelandschaft, die später aufgeforstet wurde. Im Wald standen mächtige Baumriesen, zum Teil leider schon abgestorben, und es gab einen stillen Waldsee. Es war kaum etwas zu hören, nur wenige Vogelstimmen, darunter ein Schwarzspecht und ein Wespenbussard.
Abends wollten wir noch mal an den Netzowsee. Wir wollten den Laubfröschen näher auf die Pelle rücken und suchten einen Weg ans andere Ufer. Aber nach ewiger Fahrerei durch Wälder und Wiesen mussten wir diese Vorhaben aufgeben und fuhren an die Stelle vom Vortag. So hatten wir den See einmal umrundet, ohne das Wasser gesehen zu haben!
Wir lauschten dem Konzert der Laubfrösche. Es war kälter als am Donnerstag, daher war das Froschkonzert nicht so laut. Trillernde Geräusche ließen uns aufhorchen. In mir keimte ein Verdacht, dass das hier am See vielleicht keine Ziegenmelker sondern auch Amphibien sein könnten. Wir gingen zum Auto, wo wir auf CD’s die Geräusche von Ziegenmelker und Wechselkröte verglichen. Ich leierte die Beifahrerscheibe herunter, um zu lauschen, ob sich die Tiere draußen wieder meldeten, aber es blieb still. Wir gingen wieder ans Ufer. Als uns kalt genug geworden war und sich die trillernden Rufer nicht meldeten traten wir die Heimreise an. Als ich gerade die Scheibe wieder hochkurbeln wollte bemerkte ich, dass der Laubfrosch doch noch im Auto gewesen sein musste. Wie sonst ließe sich erklären, dass der kleine Kerl gerade am rechten Außenspiegel klebte. Obwohl ich am Tag mehrmals das Auto nach dem Frosch abgesucht hatte, fand ich ihn nicht. Jetzt musste ihn das Konzert seiner Kollegen wieder aus seinem Versteck gelockt haben. Aber diese – in meinem Leben dritte – Chance auf ein Foto von meinem Lieblingsfrosch wollte ich mir nicht entgehen lassen. Ich fing ihn ein und wir kramten die Fotoapparate hervor. Dem Frosch gefiel es nicht, in der hohlen Hand gehalten zu werden – er quetschte sich durch die Finger und sprang dann im Auto herum. Vom Armaturenbrett aufs Lenkrad, dann zur Taschenlampe (es war eine mit einer Neonröhre, die ihm wohl sehr gefiel), an den Außenspiegel und schließlich mitten in mein Gesicht! Jetzt merkten wir, wie stark die Laubfrösche kleben. Denn durch feine Lamellen an den Zehen erzeugen sie eine starke Haftung und können auch an Glasscheiben hochklettern. Nachdem Birgits dritter Film in drei Tagen voll war und ich auch genug hatte, entließen wir den kleinen Frosch in die Freiheit und fuhren zufrieden nach Hause.
 

Am 8. Mai stand eine Familienfeier bei Birgit an und am 9. Mai fuhren wir wieder ins Hessische.
mehr Fotos

Artenliste
 Vögel 
 
1 Mauersegler 05. Mai 04 
2 Grünfink 05. Mai 04 
3 Klappergrasmücke 05. Mai 04 
4 Haussperling 05. Mai 04 
5 Gartenrotschwanz 05. Mai 04 
6 Rauchschwalbe 05. Mai 04 
7 Elster 05. Mai 04 
8 Girlitt 05. Mai 04 
9 Fitis 05. Mai 04 
10 Nebelkrähe 05. Mai 04 
11 Turmfalke 05. Mai 04 
12 Hausrotschwanz 05. Mai 04 
13 Star 05. Mai 04 
14 Kohlmeise 05. Mai 04 
15 Ringeltaube 05. Mai 04 
16 Feldlerche 05. Mai 04 
17 Goldammer 05. Mai 04 
18 Blaumeise 05. Mai 04 
19 Rohrweihe 05. Mai 04 Gut Gollin
20 Buchfink 05. Mai 04 
21 Waldlaubsänger 05. Mai 04 mein erster in 2004
22 Sommergoldhähnchen 05. Mai 04 
23 Gimpel 05. Mai 04 
24 Mönchsgrasmücke 05. Mai 04 
25 Zilpzalp 05. Mai 04 
26 Amsel 05. Mai 04 
27 Kleiber 05. Mai 04 
28 Schwanzmeise 05. Mai 04 
29 Gartengrasmücke 05. Mai 04 
30 Kranich 05. Mai 04 Feld bei Templin, Reihersdorfer Winkel u.a.
31 Buntspecht 05. Mai 04 
32 Weidenmeise 05. Mai 04 
33 Wintergoldhähnchen 05. Mai 04 
34 Kolkrabe 05. Mai 04 
35 Tannenmeise 05. Mai 04 
36 Rotkehlchen 05. Mai 04 
37 Nachtigall 05. Mai 04 
38 Mäusebussard 05. Mai 04 
39 Baumpieper 05. Mai 04 
40 Haubentaucher 05. Mai 04 Gollinsee
41 Bläßhuhn 05. Mai 04 Gollinsee
42 Sumpfrohrsänger 05. Mai 04 Gollinsee
43 Kuckuck 05. Mai 04 Gollinsee
44 Zaunkönig 05. Mai 04 
45 Trauerschnäpper 05. Mai 04 
46 Wiedehopf 05. Mai 04 ? Nur gehört - Reihersdorfer Winkel
47 Schellente 05. Mai 04 meine erste überhaupt - Reihersdorfer Winkel
48 Zwergtaucher 05. Mai 04 mein erster überhaupt -Reihersdorfer Winkel
49 Stockente 05. Mai 04 Reihersdorfer Winkel
50 Bachstelze 05. Mai 04 Reihersdorfer Winkel
51 Türkentaube 05. Mai 04 
52 Graureiher 06. Mai 04 Blumberger Mühle
53 Seeadler 06. Mai 04 Blumberger Mühle
54 Rohrammer 06. Mai 04 Blumberger Mühle
55 Graugans 06. Mai 04 Blumberger Mühle
56 Kormoran 06. Mai 04 Blumberger Mühle
57 Flußseeschwalbe 06. Mai 04 Blumberger Mühle
58 Drosselrohrsänger 06. Mai 04 mein erster überhaupt - Blumberger Mühle
59 Höckerschwan 06. Mai 04 Blumberger Mühle
60 Teichhuhn 06. Mai 04 Blumberger Mühle
61 Lachmöwe 06. Mai 04 Blumberger Mühle
62 Stieglitz 06. Mai 04 Blumberger Mühle
63 Kiebitz 06. Mai 04 Blumberger Mühle
64 Rotmilan 06. Mai 04 Blumberger Mühle
65 Sprosser 06. Mai 04 mein erster überhaupt - Blumberger Mühle
66 Reiherente 06. Mai 04 Blumberger Mühle
67 Brandgans 06. Mai 04 Nationalpark Unteres Odertal, bei Criewen
68 Weißstorch 06. Mai 04 Nationalpark Unteres Odertal, bei Criewen
69 Schafstelze 06. Mai 04 Nationalpark Unteres Odertal, bei Criewen
70 Hänfling 06. Mai 04 Nationalpark Unteres Odertal, bei Criewen
71 Seggenrohrsänger 06. Mai 04 mein erster überhaupt - Nationalpark unteres Odertal
72 Fasan 06. Mai 04 Oberücker See
73 Mehlschwalbe 06. Mai 04 Oberücker See
74 Rohrschwirl 06. Mai 04 mein erster überhaupt - Oberücker See
75 Grauammer 06. Mai 04 meine erste überhaupt - Oberücker See
76 Pirol 06. Mai 04 Oberücker See
77 Waldkauz 06. Mai 04 Lübbesee, abends
78 Flussuferläufer 06. Mai 04 mein erster überhaupt - Lübbesee, abends
79 Ziegenmelker 06. Mai 04 meine ersten überhaupt, rufen aus dem Kiefernwald am Lübbesee
80 Singdrossel 07. Mai 04 NSG Boitzenburger Tiergarten
81 Wespenbussard 07. Mai 04 mein erster überhaupt, NSG Tiergarten, nur gehört
82 Schwarzspecht 07. Mai 04 NSG Boitzenburger Tiergarten
83 Gartenbaumläufer 07. Mai 04 NSG Boitzenburger Tiergarten
 
 
 weitere Tierbeobachtungen 
1 Wildschwein 04. Mai 04 Hinfahrt, Wildwechsel
2 Reh 04. Mai 04 Hinfahrt, Wildwechsel
3 Fuchs 04. Mai 04 Hinfahrt, Wildwechsel
4 Steinmarder 04. Mai 04 Hinfahrt, Wildwechsel
5 Seefrosch 05. Mai 04 
6 Grasfrosch 05. Mai 04 
7 Rotbauchunke 05. Mai 04 meine ersten überhaupt - Reihersdorfer Winkel, Blumberger Mühle
8 Europäische Sumpfschildkröte 06. Mai 04 Schauanlage Blumberger Mühle
9 (Biber) 06. Mai 04 Spuren der auf der Blumberger Mühle lebenden Familie
10 Bisamratte 06. Mai 04 Blumberger Mühle
11 Wiesel 06. Mai 04 Blumberger Mühle
12 Ringelnatter 06. Mai 04 Blumberger Mühle, u.a.
13 Wasserfösche 06. Mai 04 Blumberger Mühle, u.a.
14 Abendsegler 06. Mai 04 Lübbesee
15 Wasserfledermaus 06. Mai 04 Lübbesee
16 Laubfrosch 06. Mai 04 Netzowsee
17 Knoblauchkröte 06. Mai 04 meine erste überhaupt - Nähe Netzowsee
18 Wechselkröte 07. Mai 04 nur gehört, meine erste überhaupt, Netzowsee

Uckermark 1. bis 7. April 2004

 Es gibt keine Zufälle. Denn es gibt Begebenheiten, die selbst ein mehr als ausgeprägtes „Beobachterglück“ übersteigen. Mindestens eine solche Begebenheit habe ich heute wieder erlebt, die mich dazu veranlasst auch über diese Reise wieder ein Tagebuch zu schreiben. 

Am 2. April unternahmen Birgit und ich wieder eine Exkursion zur Blumberger Mühle, das Info-Zentrum des NABU am Rande des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Im Internet hatte ich gelesen, dass es am Wochenende auch Führungen in das Naturschutzgebiet mit der Naturwacht gibt, und daran wollten wir teilnehmen – näher an die Blumberger Fischteiche herankommen und Wasservögel gucken. Das Motto der Blumberger Mühle ist übrigens „Erleb’ dein grünes Wunder“…

Schon auf der Fahrt gab es wieder einige Besonderheiten auf und über den ausgedehnten Ackerflächen zu sehen – zumindest für mich als Mittelhesse: Ich als Bewohner der „Kranich-Flugschneise“ kenne die „Vögel des Glücks“ ja hauptsächlich nur vom Überflug. Es grenzt ja schon an eine kleine Sensation, wenn in der Wetterau oder Lahnaue mal Kraniche runterkommen und übernachten. Und hier in der Mark Brandenburg? Da stehen diese Viecher am helllichten Tage einfach auf dem Acker rum! Im Mai letzten Jahres begegnete ich den Kranichen ja schon in ihrem Brutgebiet, und auch während meiner September-Reise sah ich welche in der Landschaft rumstehen, aber immer wieder fasziniert es mich, diese majestätischen Vögel in Ruhe betrachten zu können – ohne dass man den Kopf in den Nacken werfen muss und schon „instinktiv“ anfängt zu zählen und Zugrichtung und Uhrzeit sogleich aufschreibt. Aber nun zurück zur Fahrt in Richtung Angermünde. Kraniche hatte ich ja schon erwähnt, aber auch Rohrweihen, Schellenten und Graugänse waren zu sehen.

Rechtzeitig zur Führung kamen wir in der Blumberger Mühle an. Es war übrigens ein sehr schöner, sonniger und warmer Frühlingstag, genau richtig für die Sumpfschildkröten ihre Verstecke in der „SuSchi-Anlage“ zu verlassen und sich den Besuchern zu zeigen. Und was quakte neben den Schildkröten in ihrem Tümpel? Frösche, die während der Paarungszeit blau anlaufen (und das natürlich nicht weil sie keine Luft mehr kriegen oder zu viel Alkohol zu sich nehmen): Moorfrösche! Wieder eine neue „Lebenserstbeobachtung“ für mich. Und gerade als ich die Naturwachtrangerin fragen wollte, ob die ersten Rotbauchunken schon aktiv wären, sah ich eine zwischen den Wasserfröschen auf dem Algenteppich sitzen!

Im „grünen Klassenzimmer“ konnten wir wieder betrachten, was die Biberfamilie so alles gefällt hatte. In einer Birke entdeckte ich ein Beutelmeisennest vom Vorjahr. Weiter ging es über das Gelände und auch die Fischotterfütterung war angekündigt. Wir waren ja bereits zum dritten Mal in der Blumberger Mühle – würden wir ihn diesmal zu Gesicht bekommen? Und tatsächlich, beim dritten Mal klappt wohl alles: Sid, das männliche Tier wartete bereits auf das Futter und hoppelte neugierig am Zaun entlang. Endlich brachte eine FÖLerin das heiß ersehnte Futter, was der Otter männchenmachend schnappte.

Der Biber hat seinen Damm vor dem Fischottergehege übrigens erhöht und verstärkt. Biber sind sehr gute Baumeister und haben ein Gefühl dafür, wenn der Druck auf den Damm zu groß wird, erklärte uns die Naturwächterin. Also baut der Biber Überläufe. Und hier hatte dieser Kerl den Überlauf über den Fußweg hinein in eine Feuchtwiese angelegt. Das war natürlich nicht Sinn der Sache, der Biber hatte dem Fischotter und den am Wasserlauf nachfolgenden Biotopen das Wasser abgegraben und stattdessen die Feuchtwiese geflutet. Die Mitarbeiter des Zentrums hatten also vom Überlauf des Biberdammes eine Rinne zurück in den Wasserlauf gekratzt. Diese muss täglich wieder freigemacht werden, weil der Biber die Rinne mit Ästen und Laub verstopft.

Auf dem Weg ins Naturschutzgebiet erzählte die Naturwächterin noch viel über das Gelände, ihre Arbeit und ihre Erlebnisse. Und kaum kam die Sprache auf den Seeadler flüchtete er über unseren Köpfen vor einem Kolkrabenpaar. Der Fischadler ließ sich auch sehen, sogar mit „Ladung“ in den Fängen. Feuerwanzen, Eidechsen, ein Maulwurf und einige Enten gab es zu sehen.

Nach der Führung gingen Birgit und ich nochmals durch das Gelände des Info-Zentrums um Frösche und Unken zu beobachten. „Komm, wir gucken mal am Beutelmeisennest ob die Beutelmeise schon da ist“, sagte Birgit. „Aber das ist doch vom letzten Jahr, und es ist doch außerdem noch etwas früh für Beutelmeisen“, erwiderte ich. Und was passierte? Eine Beutelmeise flog an uns vorbei und setzte sich auf einen Ast über dem Nest. Dieser dusselige Vogel blieb natürlich nicht lange genug sitzen, um ein Beweisfoto zu schießen. War ja klar. Es gibt keine Zufälle. Und Birgit ist das personifizierte Beobachterglück.

 Am Tag darauf unternahmen wir einen Abstecher nach Neustadt/Dosse, zum Forstlehrgarten und in den Wald (Birgits damalige FÖJ-Stelle). Auf (Urlaubs)reisen führe ich immer eine Artenliste, am allerersten Tag kamen auf Anhieb acht Arten zusammen. Der Tag in der Blumberger Mühle verlängerte die Liste dann auf über 40. Übrigens ohne, dass ich Arten „jage“, es wird lediglich das notiert was gesehen und gehört wird und zweifelsfrei bestimmt werden kann. In Bezug auf neue Arten für die Liste war der Waldspaziergang nicht besonders ergebiebig – macht aber nix weil ich ja wie gesagt keine Arten jage. Aber da der Gülper See nicht sonderlich weit entfernt lag fuhren wir noch dorthin, zu einem Pumpenhaus an der Nordseite. Hier kam nun auch das geliehene Spektiv zum Einsatz. Grau- und Blässgänse, Zwerg- und Haubentaucher, Pfeifenten, Kiebitze … Zwergsäger – die waren neu für mich! Aber auch hier keine Limikolen. Nach Weißstörchen hatte ich mir ja schon die ganze Zeit die Augen ausgeguckt, aber es waren keine zu sehen. Am Gülper See steht auf einem Mast eine Nestplattform, mit bloßem Auge konnte ich erkennen, dass ein größerer Vogel darauf sitzt. Ein Storch? Spektiv hingelenkt: Ein Paar Fischadler! Auch nicht schlecht …

Nun hatten wir immerhin knapp 60 Vogelarten auf der Liste. Zwar fehlten noch ein paar „Banalitäten“ wie Rauchschwalbe, Türkentaube und Dohle, aber danach würde es schwierig werden, weitere Arten zu finden. Denn Anfang April sind ja noch gar nicht so viele da, wie man sie Mitte Mai antreffen kann (das waren im Vorjahr immerhin über 80 Vogelarten!).

Ich bin ja mal gespannt, was es bei der Reise Anfang Oktober am Gülper See zu sehen gibt. In der Uckermark sind Wasservogelbeobachtungen durchaus schwierig zu machen. Denn es gibt so viel Wasser und die Vögel verteilen sich auf eine riesige Fläche. Die Teiche der Blumberger Mühle (z.B. auch als Brut- und Rastgebiet von Gänsen, Schlafplatz von Kranichen) sind da recht ergiebig. Man muss eben wissen, wo man nachsehen muss.

Auch während der Fahrt nach und von Berlin am 4. April standen wieder viele Kraniche in der Gegend herum. Sogar keinen ganzen Kilometer vom Ortsschild von Templin stand ein Paar auf einem Wintergetreidefeld.

 Die nächste Geschichte glaubt mir sowieso keiner, aber wenigstens für mich selbst muss ich sie mal zu Papier bringen.

Bis zum Abend des 5. April sagte ich noch wenn es um Uhus ging: „Wer kann den schon von sich behaupten, einen Uhu in freier Wildbahn beobachtet zu haben?“. Seit diesem Tag kann ich sagen: „Wer kann denn schon von sich behaupten, einen Biber in freier Wildbahn beobachtet zu haben?“

Am Tag regnete es, nachmittags waren wir in der Stadt und danach in der Therme. Gegen halb acht fuhren wir in Richtung ...see mit der kleinen Hoffnung, dort mal einen Biber zu sehen. Den Weg kannten wir schon, da wir im letzten Herbst an dem See einen Spaziergang machten und uns die überdeutlichen Spuren der Biber ansahen. Wir schlichen also den Weg am Ufer entlang. Moorfrösche quakten im Schilf. Plötzlich schreckten wir zwei ruhende Enten auf. Aber weiter hinten bewegte sich das Wasser. Eine deutliche Bugwelle, aber kein Wasservogel zu sehen. Durch die Bäume konnte ich den ersten Blick auf den Kopf des Bibers erhaschen. Wir schlichen langsam weiter, der Biber war scheinbar abgetaucht und in der Biberburg verschwunden (Die Baue der Biber haben ihre Eingänge immer unter Wasser, deshalb stauen diese Tiere auch Wasserläufe auf). Wenig später tauchte er wieder auf, Kopf und Rücken waren deutlich zu sehen. Wir blieben wie angewurzelt stehen – der Biber schwamm schnurstracks in unsere Richtung. Was hatte er nur vor? Keine 15 Meter vor uns schwamm er vorbei. Und dann kletterte er ans Ufer und begann an einem Baum – nicht einmal zehn Meter weit von uns entfernt – zu nagen. Wir wagten kaum, uns zu bewegen. Der Biber nahm einen Zweig, knabberte daran und sah in unsere Richtung. Bemerkte er uns nicht? Waren wir ihm egal? Vollkommen egal für uns – wir beobachteten einen Biber!

Noch dazu waren in der Ferne zwei Kraniche zu hören, der Walskauz rief, Fledermäuse flogen über uns hinweg. Zwergtaucher und Wasserrallen waren vom anderen Ufer zu hören.

Ein paar Meter weiter lag die Biberburg, aus dieser Richtung hörten wir einen zweiten an einem Baum nagen. Langsam wurde es immer dunkler, Birgit wollte es wagen, den Biber einmal anzuleuchten. Das wiederum passte ihm jedoch nicht und mit einem Platscher verschwand er im Wasser. Ein paar Meter vom Ufer entfernt tauchte er auf und gab einen Pfiff von sich, prompt kam der zweite Biber angeschwommen. Der war viel größer, vielleicht ein Alttier, während der kleine ein Jungtier vom Vorjahr gewesen sein könnte. Der kleinere zog mehrere Bahnen hin und her. Nachdem alles in Ordnung zu sein schien schwamm der größere wieder zurück. Wir rührten uns weiterhin nicht vom Fleck und beobachteten was weiter passierte. Etwas misstrauisch schwamm der kleine Biber im See hin und her. Allmählich wurden seine Halbkreise um den Fressplatz enger und enger. Keine zehn Minuten nachdem er ins Wasser gesprungen war saß er nun wieder am Baum und nagte weiter. Um ihn nicht noch weiter zu stören schlichen wir langsam davon. Immer während er nagte. Wenn er aufhörte (hatte er uns gehört?) blieben wir wieder wie angewurzelt stehen. Undsoweiter. Schließlich waren wir „außer Reichweite“ und der Biber nagte durchgehend ohne Pause. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht gingen wir zurück zum Auto.

 Am nächsten Tag war einkaufen und tanken in Polen geplant, zudem musste Birgits Vater noch Unterlagen im Krankhaus in Schwedt abholen. Wir starteten also gegen 7.30 Uhr in Templin zu viert mit zwei Autos. Nach dem wir wieder auf deutscher Seite waren klinken Birgit und ich uns aus und starteten eine kleine Expedition in den Nationalpark Unteres Odertal. Vom Deich auf deutscher Seite bis nach Polen stand alles unter Wasser. Bei Schwedt wagten wir einen ersten Blick durchs Spektiv auf die schier endlose Wasserfläche. Schwäne, Reiherenten, Rohrammern, soweit nichts sonderlich Spektakuläres. Wir fuhren flussaufwärts. Schon während der ganzen Zeit in der Uckermark hatte ich mir die Augen nach einem Weißstorch ausgeguckt, die ersten waren schließlich schon gemeldet, also müsste doch irgendwo mal einer rumlaufen. Der Weißstorch hat scheinbar darauf gewartet, dass er auf meiner Liste die Nummer 70 bekam, denn auf dem Storchenhorst in Zützen stand er. Am Deich gab es einen kleinen Parkplatz und wir gingen zum Wasser. Ich hatte mir zwar keine Gedanken darüber gemacht, was alles zu sehen sein könnte, aber mit Austernfischern hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Die besten Beobachtungen macht man eben immer unerwartet. Spießenten, Pfeifenten, auf dem Kanal Unmengen Reiherenten, Graugänse und Lachmöwen waren die Hauptakteure im Unteren Odertal. In Criewen besuchten wir zunächst das Nationalpark-Besucherzentrum, wo das Aquarium mit in der Oder heimischen Fischen und ein Modell zur Hochwassersimulation beeindruckten. Anschließend wieder zum Deich. Wo wir im Mai letzten Jahres noch im fast hüfthohen Gras spazieren gingen, stand jetzt alles unter Wasser. Eine Brandgans und ein Paar Gänsesäger, wieder zwei neue Arten auf der Liste.

Zuletzt klang der in der Karte verzeichnete Aussichtspunkt bei Stützkow recht viel versprechend. Ein Beobachtungshäuschen am Polder? Nein, tatsächlich ein Aussichtspunkt auf einem „Berg“ mit 41,4 Metern über NN. Keine große Höhe, aber der Hang fällt sehr steil ins Odertal ab und man hat einen tollen Überblick.

 Abends waren wir mit Birgits Schwester und ihrem Freund verabredet, der ein Jagdrevier bei Thomsdorf hat. Muffelwild zu sehen war das Ziel. Wir saßen verteilt auf zwei sehr komfortable Hochsitze, aber gegen den Vorführeffekt kam der „Birgit-Faktor“ wohl nicht an. Keine Mufflons zu sehen. Aber immerhin drei Damwild-Damen aus dem Vorjahr, die gemächlich einen Bogen um die Hochsitze zogen und ästen. Die letzten beiden Arten auf der Vogelliste wurden dann der Schwarzspecht und die Heidelerche, von denen sich zwei direkt auf unserer Augenhöhe auf einer Stromleitung niederließen. Anfangs schallte der Wald von Kra(ni)ch-Rufen, als es dunkler wurde löste der Waldkauz die beiden ab.

 Alles in allem wieder eine tolle „Safari“ durch die Uckermark.

 Beobachtungsliste:

 1.4.05 (Anreisetag)

 1. Kohlmeise

2. Blaumeise

3. Haussperling

4. Elster

5. Feldlerche

6. Nebelkrähe

7. Grünfink

8. Amsel

9. Ringeltaube

10. Buchfink

 

2.4.05

 

11. Kranich                           Fahrt Richtung Angermünde/Blumberger Mühle

12. Mäusebussard

13. Schellente

14. Graugans

15. Rotmilan

16. Kiebitz

17. Kolkrabe                         NABU-Erlebniszentrum Blumberger Mühle & NSG Fischteiche

18. Stieglitz

19. Zilpzalp

20. Bachstelze

21. Lachmöwe

xx. „Großmöwe spec.“

22. Fitis

                I. MOORFROSCH

                II. Europ. Sumpfschildkröte (Gehege)

                III. Grünfrösche R. esculenta

                IV. Rotbauchunke

                V. Fischotter (Gehege)

                Beutelmeisennester

                Biberspuren

23. Stockente

24. Höckerschwan

25. Kleiber

26. Seeadler (wird von Kolkrabenpaar angehasst)

27. Blässhuhn

28. Teichhuhn

29. Fischadler

30. Schnatterente

31. Goldammer

32. Tafelente

33. Rohrammer

34. Rohrweihe

                VI. Maulwurf

                VII. Waldeidechse

35. Feldsperling

36. Graureiher

                VIII. Feuerwanze

                IX. Kl. Fuchs

                X. Marienkäfer

37. Rotkehlchen

38. Zaunkönig

39. Beutelmeise

40. Jagdfasan                                       Rückfahrt

41. Strassentaube

42. Wacholderdrossel

 

3.4.05

 

43. Eichelhäher                    Neustadt/Dosse, Wald

44. Weidenmeise

45. Gartenbaumläufer

46. Singdrossel

47. Buntspecht

48. Wintergoldhähnchen

49. Sommergoldhähnchen

50. Gimpel

51. Blässgans                                      Gülper See

52. ZWERGSÄGER

53. Pfeifente

54. Zwergtaucher

                XI. Fuchs

                XII. Feldhase

                XIII. Kaninchen

                XIV. Reh

55. Kormoran

56. Grauammer

57. Haubentaucher

58. Dohle

                XV. Fledermaus (große Art)

(ausserdem am Gülper See: Graugans, Stockente, Kiebitz, Star, Bachstelze, Kolkrabe, Rohrammer, Lachmöwe, Schnatterente, Bläßhuhn, Höckerschwan, Fischadler, Graureiher, Seeadler, Biberspuren)

 

4.4.05

 

59. Girlitz                                               Berlin

60. Türkentaube

61. Heckenbraunelle

                Star futtertragend

 

5.4.05

 

                XVI. BIBER

62. Waldkauz

63. Wasserralle

 

 

6.4.05

 

64. Reiherente                                      Oderbruch bei Schwedt

65. Rothalstaucher

66. Saatkrähe

67. Rauchschwalbe

68. Austernfischer                              Oderbruch bei Zützen

69. Spießente

70. Weißstorch

71. Gänsesäger                    Oderbruch bei Criewen

72. Sperber

73. Löffelente

74. Brandgans

75. Star (hier als Nachtrag)

76. Kornweihe

77. Schwarzspecht                              Abendansitz bei Thomsdorf

78. HEIDELERCHE

                XVII. Damwild

Summe 78 Vogelarten, davon 2 „Lebenserstbeobachtungen“, 17 weitere Tierarten notiert, davon 1 „Lebenserstbeobachtung“

 

Biber fällen auch mal ellendicke Pappeln ....

   
   
Version 3 - Sommer 2007

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