Naturschutz-Informationen - Ausflugtipp Gut Herbigshagen

   
 

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Bitte beachten Sie: Dies ist keine Internet-Seite der Sielmann-Stiftung, sondern lediglich ein ein Ausflugs-Tip !!!
Für weiter Informationen wenden Sie sich bitte direkt an die Sielmann-Stiftung, Adresse s. u.

"Naturschutz als positive Lebensphilosophie"

 

   

 

DUDERSTADT (tim).  "Naturschutz als positive Lebensphilosophie" ist die Maxime der Heinz Sielmann Stiftung. In ihrem ersten Natur-Erlebniszentrum auf Gut Herbigshagen setzt sie darauf Menschen jeden Alters, insbesondere Kinder an die Natur heranzuführen. Durch persönliches Erleben soll man Spaß und Lust daran finden, sich für den Schutz und den Erhalt der Natur einzusetzen. "Heranführen, Verstehen, Verantwortung entwickeln - das ist der Weg, um die ökologischen Anforderungen der Zukunft zu meistern."

Gegründet wurde die Stiftung 1994 von Heinz und Inge Sielmann, sie hat ihren Sitz in Hannover. Auf Gut Herbigshagen bei Duderstadt (Landkreis Göttingen) hat die Heinz Sielmann Stiftung ihr "Erstes Natur-Erlebniszentrum" aufgebaut. Hier finden Besucher viele Möglichkeiten des Naturerlebens vor. Im Jahresprogramm "Tage voller Wunder" sind zahlreiche Veranstaltungen und Seminare aufgeführt: Vom Säugetier-Camp für die Jüngsten über Führungen mit speziellen Themen bis hin zum Kräuter-Seminar für die älteren Generationen. Auch wer ohne Anmeldung nach Herbigshagen fährt,  kann auf eigene Faust das Gut erkunden: Dieser Tage geht ein erster Bauabschnitt des Natur-Erlebnispfades zu Ende, einem Rundweg, der von dreieckigen Säulen und gelegentlichen Exponaten begleitet wird. Das System der aus Wetzlar stammenden Idee setzt auf drei Seiten des Naturschutzes: Das Naturerlebnis, wo der Besucher spielerisch der Natur begegnen kann, Aufklärung über das Erlebte und Naturschutz-Tipps, was man selbst zu Hause verwirklichen kann. Die Obstwiese, Untermieter im Siedlungsbereich oder Lebensraum Reisighaufen sind die Themen des ersten Teils des Pfades. Entwickelt wurde er von der NZH Projekt Gmbh aus Wetzlar, die neben zahlreichen Umweltbildungsangeboten auch die Konzeption von Naturerlebnispfaden und ähnlichem bietet.
Über das Gut gibt es noch verschiedene andere Rundwege, die teilweise an regionale Wanderwege wie den "Grenzstreifenweg" angeschlossen sind. In den kommenden zwei Jahren wird der Natur-Erlebnisweg ausgebaut, so daß verschieden lange Rundstrecken angeboten werden können.
Auch ohne Info-Tafeln lohnt es sich, die Gebäude des Hofes näher zu betrachten. An vielen Stellen sind Nisthilfen in die Fassaden eingelassen - vielleicht findet man hier Anregungen für Zuhause. Auch im Bauerngarten kann man sich Ideen holen. Ebenfalls Schön zu besichtigen sind die Stallgebäude, in denen Vertreter alter Haustierrassen untergebracht sind. Zur Zeit werden 15 Kühe, 5 Kälber und 1 Bulle des Roten Harzer Höhenviehs  und 3 Coburger Waldziegen als lebende Rasenmäher eingesetzt. Einige Schafe, Kaninchen, zwei Pferde und Gänse wohnen auch auf Herbigshagen. Die Haustiere machen im Verhältnis zu den Wildtieren einen geringen Anteil aus: Allein 7 Fledermausarten leben in und um die Gebäude, darunter schon etwa 300 Exemplare des Großen Mausohr.
Im Bienenhaus lernen Kinder die Imkerei, am Teich das Leben im Wasser kennen. Beim Projekt "Kleiner Landwirt" bewirtschaften Schulklassen aus Duderstadt ihre kleinen Felder. Hier können die Kinder unmittelbar die Entwicklung von Gemüse und Blumen vom Säen bis zur Ernte miterleben. Die weitläufigen Streuobstwiesen laden zum Spazieren durch die abwechslungsreiche Landschaft des Duderstadt umgebenden Eichsfeldes ein. Am Heckentunnel können Besucher die Windschutzfunktion von Hecken am eigenen Leibe erfahren. Dam- und Muffelwild ist im weitläufigen Gehege am Parkplatz zu besichtigen. Ein ständiges Zeltlager, sowie Seminar- und Gruppenräume stehen auch für zahlreiche Anlässe zur Verfügung.
Ein Schmuckstück ist die kleine Kapelle, die auf einem der höchsten Punkte des Gutes errichtet wurde. Nach Franz von Assisi benannt, wurde sie 1999 "Zur Ehre Gottes und seiner Natur" erbaut. Für die großen Mönchsorden sie die Arbeit in der Natur Gottesdienst, man habe nach Methoden des schonenden Umgangs gesucht, heißt es in einem Faltblatt. Ein besonderer Charakterzug des Franz von Assisi sei seine Heiterkeit und Gelassenheit gewesen, für ihn sei das Verhältnis zwischen Mensch un Natur nicht zerstört, sondern Grund zu tiefer Freude und Fröhlichkeit.

Die drei Ziele der Stiftung
Hauptziel der Heinz Sielmann Stiftung ist es natürlich, Kinder und Jugendliche an einen positiven Umgang mit der Natur heranzuführen. Prof. Heinz Sielmann hat in mehr als 50 Jahren des Forschens und Filmens miterlebt und dokumentiert, wie sich die Natur durch menschliche Einflüsse verändert hat. Dies habe ihm gezeigt, wie wichtig dieses Ziel der Stiftung sei. "Nur wenn sie heute lernen, die Natur zu lieben, empfinden sie es morgen als wichtige Aufgabe, sich für ihren Schutz einzusetzen."
Eine naturreiche Zukunft für die kommenden Generationen schaffen, und zwar durch Umsetzung von Naturschutzprojekten. Letzte Refugien erhalten, zum Beispiel durch Unterstützung der ältesten Vogelwarte der Welt in Rybatschij (Rossitten), Bau von Tunneln, Leitzäunen und Landkauf zum Schutz der Fischotter in Brandenburg und Bayern oder Schutz seltener Lebensräume, wie die Rhumequelle oder das Hohe Venn. Im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist die Natur bewahrt geblieben, die Sielmann Stiftung setzt sich dafür ein, daß die Natur am Grenzstreifen auch weiterhin bewahrt bleibt. Aber auch Schutz und Neuanlage von Streuobstwiesen stehen ganz oben auf der Liste der Stiftung. Nicht nur im hiesigen Raum, auch im Eichsfeld waren Obstwiesen ein wesentlicher Bestandteil der Kulturlandschaft. Heinz Sielmann hat sich bereits 1989 zusammen mit dem  Naturschutz-Zentrum Hessen für die Obstwiesen eingesetzt, als dieser Lebensraum zum ersten "Biotop des Jahres" gekürt wurde.
Was wäre eine Heinz Sielmann Stiftung ohne das "Erbe" ihres Stifters? So bleibt noch das dritte Ziel zu nennen: "Aufbau des Sielmann-Archivs des Tier- und Naturfilms". Das wirklich sehr umfangreiche Film- und Fotomaterial, das Heinz Sielmann auf seinen "Expeditionen ins Tierreich" gesammelt hat soll zentral in Herbigshagen archiviert und nutzbar gemacht werden.

Wer Gut Herbigshagen besuchen möchte kann dies ganzjährig von Montag bis Freitag, jeweils 8 bis 18 Uhr. Zusätzlich zwischen dem 21. April und 31. Oktober auch Samstag und an Feiertagen von 13 bis 18 Uhr sowie Sonntag von 10 bis 18 Uhr. In diesem Zeitraum ist auch das "Hamster-Café" samstags von 14 bis 18 und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet und bietet viele hausgemachte Leckereien an.
Der Weg zum Gut ist in Duderstadt ausgeschildert, am Forsthaus "Rote Warte" (von Duderstadt her kommend) links abbiegen. Nach 500 Metern weist ein bemaltes Trafohaus auf den Parkplatz hin.
Für weitere Informationen wenden Sie sich an: Heinz Sielmann Stiftung, Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen, 37115 Duderstadt, Tel.: 05527 / 9140, Fax.: 05527 / 914 100, Internet: www.heinz-sielmann.de

 

   
   
Version 3 - Sommer 2007

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