Kuh-Geschichten

 
 

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Kuh-Geschichte Nr.

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Nr. 31 vom 14. Januar 2004: Fango-Packung, aber kein Wellness-Wochenende
 

Hallo allerseits!
Trotz anderer Dinge, die zu tun wären, hier die erste Kuh-Geschichte des dritten Jahrganges...
Die mittlerweile elfköpfige Rinderherde (die beiden „Lahnaue-Kühe“ sind noch dazu gekommen; und deren Kälber zur Jugendgruppe) stand ja am Eingang des Fohnbachtals, mit selbigem Bach in der Mitte der Koppel. Ein sehr weitläufiges Gelände, auf dem sie sich auch aus dem Weg gehen und die jeweils angenehmste Klimazone suchen konnten. Aus verschiedenen praktischen Gründen (und möglicherweise, weil keiner daran gedacht hat, dass es mal so arg nass und schlammig werden würde) stand die Heuraufe auf der schmalen Seite zwischen dem Bach und dem Haupt-Spazierweg. Weil’s da das Futter gibt latschen da ja alle Viecher hin, und selbst wenn es trocken ist, ist der Boden um die Raufe sehr schnell „umgegraben“. Aber am Bach, im weichen Auenboden und dann noch durch zwei Tage Regen im November standen die Kühe bald „bis zou de Memm“ im Schlamm. Auch wenn es wirklich fürchterlich aussieht und alle Leute die da spazieren nur den Kopf geschüttelt haben – wirklich schlimm ist diese Situation nicht. Zugegeben, wenn es mal besonders schlammig und nass war fühlen die Tiere sich sicher nicht besonders wohl, weil sie auch kaum vorwärts kommen und die schwächlichen nicht so leicht vor den anderen flüchten können. Ökologisch gesehen haben diese Trittspuren jedenfalls etwas sehr wertvolles geschaffen: Rohboden. Die Grasnarbe wird nicht allzu schnell wieder durchwachsen und so können sich im Frühjahr Pionierpflanzen ansiedeln, die auf offenen Boden angewiesen sind und in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft kaum Chancen haben. Wenn wir sehr viel Glück haben könnten auch Amphibien wie Gelbbauchunken oder Geburtshelferkröten – Besiedler solcher vegetationsarmer Standorte, die nur kleine Pfützen brauchen – auftauchen. So weit erst mal zur „Vorgeschichte“...
Der Regen der letzten Tage hat natürlich nicht nur den Rheinpegel innerhalb von fünf Tagen im über zwei Meter steigen lassen, auch der Fohnbach führte ziemlich viel Wasser – so viel, dass Astrid letzte Nacht nicht gut geschlafen hat, weil sie sich ständig Gedanken machte, ob die Batteriegeräte absaufen können. Es gab also Handlungsbedarf die Herde umzutreiben, zumal Frieda schon gar nicht mehr durch den Bach gehen wollte. Astrid hat also alle Helfer organisiert und eine neue Koppel „im Trockenen“ gesteckt. Der Weg dahin wurde auch mit Elektrozaun gesichert. Vor dem Umtreiben wurden noch ein Wasserfass und ein Ballen Heu auf der Wiese abgestellt. 
Mathes und Werner schafften es irgendwie über den Bach und trieben Frieda und Klara mit viel gutem Zureden durch die Wassermassen. Auf dem Weg zurück zum Tor blieb Werners Gummistiefel beinahe im Morast an der Heuraufe stecken. Aber Mathes kam zu Hilfe und es konnte losgehen. Die Zwillinge Olga und Ottilie waren die ersten in der Schlange und liefen auch gleich los, als Martina den Elektrozaun öffnete. Ziemlich gemächlich ging es den Weg entlang, immer den Rufen von Astrid hinterher. Kurz vor der neuen Koppel verfielen die meisten in Galopp. Als dann auch die Schlusslichter Lotte, Frieda und Klara angekommen waren, hatten die anderen sich schon verteilt und auch die drei letzten Mädels sprangen schließlich ausgelassen über die Wiese. Eine erstaunliche Episode brachte jedoch Ivo, der Bulle. Aus irgendwelchen Gründen passte ihm der Heuballen nicht und er ging auf ihn los, schubste und kullerte ihn immer weiter, als wäre er Heuballen ein Bällchen. Als der Ballen dann den Zaun durchbrochen hatte und in der Hecke lag, ließ das Tier davon ab. Anschließend befasste er sich kurz mit den Reifen des Wasserfasses und scheuerte sich dann seinen Hals an einem dünnen Obstbäumchen (von dem auch gleich ein Knacksen zu hören war – mal sehen wie lange der Baum noch da steht....). Werner brachte wenig später mit dem Schlepper die Heuraufe und hob den Ballen mit dem Frontlader aus der Hecke in die Raufe. Solange sicherte ich mit einem Stück Litze und einem Stock die Lücke im Zaun. Auch die Kühe scheuerten sich an den Bäumen und zwar sehr ausgiebig –als wären auf der anderen Koppel nicht genug Bäume gewesen....  Viecher im sicher ins Trockene gebracht und das bei Sonnenschein, die Aktion war in Ordnung! Jetzt muss nur auf das Wasserfass geachtet werden, wenn’s Frost gibt. Am Bach war das Problem mit dem Wasser ja gelöst und die Jugendgruppe hat mehrere Badewannen, die immer gefüllt und auch mal aufgehackt werden müssen. Die Jugendgruppe wird dann demnächst auf eine Koppel hinter der Reithalle des Hofes verfrachtet, damit sie zumindest nicht in Sichtweide sind, wenn die Kühe auf die letztjährige Winterweide kommen.
Bis bald, Euer Tim-.
 

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Nr. 32 vom 29. März 2004 : Saison-Eröffnung
 

Hallo allerseits,
endlich, endlich eine neue Kuh-Geschichte.... da muss ich erst mal weit ausholen, um alles zu berichten, was seit der letzten Folge geschehen ist.
Zunächstmal muss gesagt werden, dass Astrid ja einen runden Geburtstag beging, und aus diesem Anlass wurde für eine Heuraufe für das Jungvieh gesammelt, die auch wenige Tage nach dieser Festivität aufgestellt werden konnte. 
Dann gibt es auch etwas gar nicht erfreuliches zu berichten, denn die Ochsenfest-Siegerkuh Olga hatte leider eine Totgeburt. Das Kälbchen war vermutlich schon im Mutterleib abgestorben und wurde dann abgestoßen. Das ist natürlich sehr schade und insbesondere deshalb ärgerlich, weil es ein Kuhkalb mit heller Nase war. Aber es bleibt zu betonen, dass so etwas natürlicherweise immer mal wieder vorkommt. Man muss das nüchtern sehen, denn je mehr Tiere man hat, umso häufiger passieren auch schlechte Sachen.
Am 13. März wurde der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, der für die Sendung „service:natur“ des HR im Dezember gedreht wurde. Der Link zu dem Filmtext ist: http://static.hr-online.de/fs/servicenatur/archiv/040313c.html 
Am Sonntagmorgen danach wurden Bulle Ivo und Olga aus der Herde sortiert. Der Bulle sollte weg von der Herde, da bald weitere Kälber erwartet wurden und er nicht gleich alle Kühe wieder springen sollte. Olga war mit dabei, damit der Dicke sich im Stall nicht langweilt und am Ende noch einen Ausraster kriegt. Außerdem gibt Olga dem 900 Kilo-Tier auch im Treibwagen mal Kontra; außerdem bestand ja keine Gefahr mehr, dass sie bei der Aktion ein Kälbchen verlieren könnte. Praktischerweise war der Bulle an dem Tag sowieso hinter Olga her, so dass es kein Problem war, die beiden in den Treibwagen zu bekommen. Naja, die beiden stehen noch immer im Stall, bis Ivo von seinem Besitzer wieder abgeholt wird.
In der Woche darauf brachte Astrid das Jungvieh auf eine andere Koppel, denn am nächsten Sonntag wurden auch deren Mütter wieder umgestellt. Nun ist die Herde wieder an der Waldhausstraße auf der sehr weitläufigen Weide. 
Am Donnerstag, kurz nach dem Mittagessen, erreichte mich ein Anruf von Martina, mit der Mitteilung, dass vielleicht gleich ein Kälbchen käme. Natürlich bin ich gleich mit Fotoapparat hoch zur Weide. Martina und Werner trafen auch ein. Ottilie lag in aller Seelenruhe und mit dem Hinterteil zu uns mitten auf Koppel, die erste Blase, die die Geburtskanäle weiten soll war schon draußen. Wenig später erschienen die Füße, und die Kuh stand auf und drehte sich genau um 180° - wahrscheinlich um uns besser im Auge zu haben. Werner schlich in einem großen Bogen hinter sie und winkte uns gleich heran: Das Kalb war schon fast da. Wieder stand Ottilie auf und Kalb hing bis auf die Hinterbeine aus ihr heraus, aber fiel nicht. Werner gelang es, seine Vorderbeine zu packen und es herauszuziehen. Die stolze Mutter leckte es sofort ab. Mit 40 Kilo ist das Kuhkalb mit einer hellen Nase ein ganz schön schwerer Brocken.... Später nachmittags fingen wir die Kuh ein, denn ein Kalb muss bis 6 Stunden nach der Geburt etwas von der Muttermilch gesoffen haben. Bei Ottilie ist das etwas schwierig, denn bei ihr funktioniert nur noch ein Euterviertel. Im Treibwagen angebunden konnten wir die kleine dann an die Milchbar bugsieren, was in den Tagen danach auch noch notwendig war, bis sie lernt, wo die richtige Zapfstelle ist.
In den nächsten Tagen oder Wochen werden noch Kälber von Ondra, Klara und Frieda erwartet. Lotte, Olivia und die beiden Lahnaue-Kühe sind im Herbst erst dran.
Ein guten Start in die Mitteleuropäische Sommerzeit wünscht
Tim-.
 

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Tolle Erfindung von Astrid
 

Nr. 33 vom 12.04.04: Ein Oster-Kälbchen!
 

Wünsche frohe Ostern gehabt zu haben...
Mittlerweile ist die Krofdorfer Rotvieh-Population auf 22 Tiere angewachsen. Nach Ottilie war Klara an der Reihe. Klammheimlich hat sie während Martinas Mittagspause am 2. April gekalbt. Die kleine wog zwar nur 26 kg (das Kalb von Ottilie 40kg), aber man sah Klara an, dass sie sich längere Zeit abgemüht hatte. Und sie hatte anschließend auch keine Nerven, sich um den neuen Erdenbürger zu kümmern – aber das hat die erfahrene Ottilie übernommen. Probleme mit der Milchbar gab es bei Klara und ihrem kleinen aber nicht, genauso wenig wie bei Ondra. Am 8. April war es bei ihr so weit, Martinas Eltern hatten entdeckt dass es losgeht und von 17.30 bis 20 Uhr an der Koppel ausgeharrt. Ich kam zufällig nach der Arbeit dazu, und wir beobachteten wie die Kuh immer wieder bei Wehen etwas rauspresste, aber es flutschte wieder rein. Einzugreifen hatte da noch keinen Sinn. Bei Rindern ist es so, dass zunächst eine wassergefüllte Blase kommt, um die Geburtskanäle zu weiten. In der zweiten Blase sind dann schon die Füße und der Rest vom Kalb. So lange die aber noch nicht offen ist, heißt es abwarten. Schließlich legte sie sich dann hin und es ging vorwärts. Man sah ihr die Anstrengung an. Das Kalb war dann fast draußen und sie stand auf. Wie bei der Kalbung von Ottilie hing es noch mit den Hinterbeinen in seiner Mutter und mit der nächsten Wehe zog ich es heraus: ein starkes Bullenkalb! Mit 46 kg Geburtsgewicht war es an seinem ersten Lebenstag genauso groß wie das zwei Wochen alte Kalb von Ottilie. Den kleinen zu wiegen und ihm die Ohrmarken zu verpassen war nicht so ganz einfach, denn seine Mutter abzuwimmeln und ihn festzuhalten war schwierig. 
Da das Kalb von Klara immer mal von der Straße eingesammelt werden musste und sich wegen dem Wind gerne irgendwo versteckte, erzählte ich Astrid, dass manche Bauern einen Kälberschlupf auf der Weide oder im Stall haben. Da können dann nur die kleinen rein, haben ein Dach über dem Kopf und Ruhe vor den großen. Und prompt bastelte sie mit einer Plane ein kleines „Zelt“, mit Stroh eingestreut und rundherum mit einer Litze abgesperrt. Es dauerte zwar zwei Tage aber dann fanden die kleinen die Erfindung wohl sehr prima, und jeder (eingeweihte) Mensch der die Ohrmarken aus der Hütte leuchten sieht freut sich auch darüber.
Am Karfreitag wurde dann Ivo abgeholt, und sozusagen gegen einen Esel eingetauscht, den Ivos Besitzer bei Astrid in Pension gab. Sogleich wurde auch Olga wieder rausgebracht. Als der Schlepper mit dem Treibwagen und ihr darin auf der Hauptstraße anfuhr, konnte sie es wohl kaum erwarten, wieder Gras unter den Klauen zu haben: Sie lief so schnell, dass sie den Wagen quasi anschob. Auf der Weide angekommen musste sie erst mal klarstellen, dass die Chefin wieder da ist. Zwischenzeitlich hatte ja ihre Zwillingsschwester Ottilie das Zepter übernommen. Nun rasselten die beiden Kopf an Kopf gegeneinander und nach einem wenige Augenblicke andauernden und spektakulär anzusehenden Kampf waren die Fronten geklärt. Olga lief dann auf der Koppel umher, um auch den anderen zu zeigen, wo es langgeht, aber dabei war kein Kampf nötig. Schließlich lief sie wieder auf Astrid, Birgit und mich zu. Sie wollte uns sicher nichts Böses, aber wir brachten doch lieber einen Apfelbaum zwischen und die Kuh. 
Heute war dann Ostermontag und bei einem morgendlichen Besuch bei der Herde verlor Frieda einen langen Schleimfaden. Noch dazu verhielt sie sich etwas auffällig. Nachmittags waren Birgit und ich, außerdem Astrid und Mathes, wieder da und das Kalb auch. Ein schönes Kuhkälbie mit hellem Flotzmaul, 35 kg schwer. 
Ondra lässt ihren Sohn mittlerweile etwas weiter weg und so lagen alle drei älteren Kälbies in ihrem Nest und die Kindergartentante Olga stand daneben.
Die Namen sind noch nicht so ganz klar, aber wahrscheinlich werden in diesem Jahrgang Blumennamen vergeben: Olea, Kalmie und Ilex, Friedas Kälbchen hat noch keinen Namen. Weiterer Nachwuchs wird erst im Herbst erwartet.
Einen schönen Frühling wünscht
Tim-.
 
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Alles Gute zum Geburtstag, Laura! (20.06.2004)
 

Nr. 34 vom 19.06.04: Neue Kühe für die Fohnbach
 

Hallo Leute,
wurde ja mal wieder Zeit für einen Bericht über das liebe Vieh...
Um mal am Ende der letzten Kuh-Geschichte anzufangen: Das Kalb von Frieda wurde auf den Namen Flora getauft.
Mittlerweile ist die Herde schon weit weg von der Winterweide. Zunächst war es beim Umstellen immer nur nötig, den Zaun der jeweils neuen und alten Weide aufzumachen, die Herde wechselte dann ohne Probleme ins frische Gras und auch die Kälber kamen mit. Die erste weitere Strecke musste dann Anfang Mai zurückgelegt werden, von der „Krokel“ wieder auf die große Koppel mit dem Bach in der Mitte. Astrid hatte rundherum alles abgesperrt, die Fußgänger auf dem Fohnbach-Spazierweg wurden angehalten und die Herde marschierte mehr oder weniger gemütlich auf die neue Weide. Dort verbrachten die Kühe mehrere Wochen. 
Die Kälber sind übrigens sehr vertraut, zumindest im Vergleich zu den letztjährigen. Olae, die älteste, läuft den Menschen auf der Koppel gerne hinterher, lässt sich streicheln bzw. möchte sich den Kopf am Scheinbein des Besuchers scheuern (autsch!) und kriecht einem fast in die Hosentasche. Wenn sie einen Augenblick z.B. bei mir steht kommen langsam auch die anderen Kleinen um mal nachzusehen was da los ist. Allerdings sind die anderen Kälber nicht so „handlich“ und etwas schreckhaft, so dass sie sich nicht streicheln lassen.
An einem Sonntag waren die Kühe angeblich „unterwegs“, weswegen eine Spaziergängerin auf dem Aussiedlerhof anrief. Schnell musste gehandelt werden und ein Trupp Helfer wollte die Rinder wieder in die Koppel treiben, als in letzter Sekunde festgestellt wurde, dass die „Roten“ ja alle da sind und die auch roten Kühe außerhalb der Koppel gar nicht dazugehören. Die waren nämlich beim „Mengese“ ausgebüxt, der bis letztes Jahr noch eine kunterbunte Mutterkuhherde hatte und damit das Fohnbachtal mit seinen Orchideenwiesen beweidete. 
Anfang dieser Woche war es dann soweit, und das Fohnbachtal bekam eine neue Rinderherde, die sich jetzt um die Pflege der Wiesen kümmert. Von der Weide am Eingang des Tals bis zum neuen Stück hinter dem Eisteich wurde hier und da eine Litze gespannt, damit die Tiere nicht in die falsche Richtung liefen. Der Weg wieder gesperrt und los ging es: Ich auf dem Fahrrad vorneweg (es wäre zu erwarten gewesen, dass die O-Kühe in Trab verfallen) mit „Kommherkomm“-Rufen, Martina und Astrid als Schlusslicht. Acht Kühe, zwei Kälber und der Ochse folgten mir recht zügig und sprangen froh ins hohe Gras. Wer fehlte waren Klara, Kalmie und Flora. Sie waren nicht ausgebüxt, sondern nur nicht so schnell zu Fuß, so dass sie ein paar Minuten später auch eintrudelten und der ausgebremste Jogger dann seiner Wege ziehen konnte. Wenn wir das noch ein wenig geübt haben, kann man sicher auch den Aufwand sparen, überall einen „Leit-Zaun“ aufzubauen. 
Noch etwas Neues: Seit Kurzem frisst mir Laura aus der Hand. Beim ersten Mal dachte ich es wäre Zufall gewesen, da Rind und ich uns hinter dem Wasserfaß versteckten während Birgit den Rest der Jugendbande ablenkte. Aber wie es scheint erkennt sie mich und reagiert auf Signale, die ich ihr andeute, damit die anderen verfressenen Rindviecher nicht gleich was merken.
Normannen-Bulle Bobby ist übrigens schon mächtig groß geworden und geht mit seiner Pflegemutter Martina täglich auf die Wiese spazieren.
Dann wünsche ich eine schöne Woche,
Euer Tim-.
 

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Nr. 35 vom 25.08.04: Umstellen in Windeseile
 

Hallöchen zusammen,
um Euch mal auf den aktuellen Stand bezüglich der bekannten und beliebten Kuh-Herde zu bringen, heute Folge Nr. 35. Seit dem 26. Juli befinden sich wieder welche von den „Roten“ im Naturschutzgebiet Lahnaue, im Bereich „Schifflach Ost“. Es sind vier Jungtiere vom letzten Jahr, und zwar die beiden Kälber die schon den Sommer 2003 in der Lahnaue verbrachten und die beiden Ochsen. Die haben nun die Aufgabe, die Landschaft im Schutzgebiet zu pflegen, vor allem die Büsche zu verbeißen, damit der wichtige Rast- und Brutplatz vieler Vogelarten erhalten bleibt. Der Hinweg wurde zu Fuß im Treibwagen zurückgelegt, was etwa 1,5 Stunden gedauert hat. Schon nach wenigen Tagen haben sich auch die vielen Wasservögel an die Tiere gewöhnt, und auch daran, dass ab und zu mal jemand nach dem Zaun schaut. Normalerweise darf nämlich kein Mensch in das Gebiet.

Nach der Lahnau-Hinbring-Aktion haben wir die verbliebenen fünf Jungtiere noch auf die Brunnenwiese am Eingang des Fohnbachtals gebracht, da sie dort mit Futter und Wasser ausreichend versorgt sind. Denn in der Woche danach waren Astrid, Martina und Mathes im Vogelsberg, so dass die Aufsicht über die Herde mir überlassen blieb. 

Heute haben wir dann die große Herde, die relativ weit hinten im Fohnbachtal stand wieder nach vorne geholt. Denn übermorgen findet der Rotvieh-Züchterstammtisch* bei Astrid statt, und da sollen die Tiere auch besichtigt werden können. Zudem hatten sie auch alles sauber abgefressen, so dass ohnehin ein Weidewechsel nötig war. Die Kniffligkeit heute war nur, dass es eine sehr weite Streck war. Astrid hatte auf der Wiesen-Seite des Weges wieder alles mit Litze abgesperrt, aber es war doch etwas hektisch. Erst gingen sie nur langsam, dann verfielen die schnelleren Tiere in Trab und überholten schließlich Astrids Schlepper. Die Absperrung zwischen den vorderen Fischteichen nützte zudem nichts, denn eine Kuh sprang elegant über den Draht, der Rest preschte hinter ihr her auf die Wiese. Saftiges frisches Gras – lecker! Alles rufen und Locken mit Äpfeln half nichts, bis Martina mit den drei Schlusslichtern kam. Nicht alles, dass die Herde wieder zurückgerannt wäre, aber sie kamen dann doch wieder alle hinter dem Schlepper her. Unterwegs war dann noch ein Jogger auf dem Weg, der sich nicht von der Ankündigung, dass ihm da gleich Kühe entgegen kommen abhalten ließ. Aber aufgrund seiner Körperhaltung hat er sich wohl doch etwas gefürchtet.... Auf der frischen Weide tobten die ersten dann gleich mit erhobenen Schwänzen herum und waren gerade wieder auf dem Weg nach draußen als der Rest eintrudelte. Mit dem Eimer voller Äpfel konnte die Herde dann doch im Zaun gehalten werden. Uff, uns allen lief der Schweiß, denn es regnete und unter den Regenjacken war’s am Ende ganz schön warm.

So, dann macht’s mal wieder gut,
Euer Tim-.

 

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Version 3 - Frühjahr 2008

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