Kuh-Geschichten

 
 

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Kuh-Geschichte Nr.

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Nr. 11 vom 29. Mai 2003: Kühe, Silage und Hirschkäfer
 

Mal ein Wort zu dem, was an Himmelfahrt vielerorts "draußen" passiert ist: Es wurde Gras gemäht.  - Aha, aber warum und für wen? Mitte Mai wird Silage gemacht, meistens für Rindviecher, allermeistens für Milchkühe. Manche Pferde-Bauern haben auch schon Heu gemacht, obwohl Pferde lieber "älteres" Gras also mit einem höheren Rohfaseranteil fressen. 
Für Silage wird das Gras gemäht und noch frisch (allerhöchstens "angewelkt") auf einen Haufen bzw. in ein Betonsilo geschüttet und feste zusammengepresst werden. Innerhalb von 24 Stunden muß die Sache dann luftdicht und rabensicher abgedeckt sein, denn das Gras soll ja konserviert werden! Das machen Abermillionen von Bakterien (ein Glück, daß die sich noch nicht in einer Gewerkschaft organisiert haben!), die unter Luftabschluß Milchsäure produzieren. Würde man statt Gras Weißkraut ins Silo fahren hätte man Sauerkraut!
Naja, rein zufällig war ich am Abend vor Himmelfahrt mal wieder auf dem Hof in Kinzenbach. Die waren da schon fleißig am silieren, des wegen kam meine Hilfe im Melkstand gerade recht, denn zwei Leute fuhren auf dem Grashaufen mit Schleppern den ganzen Tag hin und her, und der Chef holte mit dem Ladewagen (und dem coolen Fendt Vario davor) das gemähte Gras. 
Seit meinem letzten Besuch hat "Evita", die Braunvieh-Kuh vom Ex-Azubi Christian gekalbt. Das kleine ist ganz die Mama, schon grau-braun mit rosa leuchtenden Ohren. Der stolze Kuh-Besitzer behauptete vor der Kalbung beim Kaffeetrinken "Die kalbt heut noch" - naja, es kann ja spät nachts werden. Während dem abendlichen Melken ist er wohl alle paar Minuten rausgelaufen um nachzusehen, ob sich etwas tut. Und beim vierten Mal war es plötzlich da! Evita hat alles ganz allein und ganz schnell über die Bühne gebracht. Evita und Christian sind am 4. Juli übrigens auch beim Wetzlarer Ochsenfest zu sehen. O-Ton der Chefin mit schelmischem Grinsen: "Ich gönn ihm ja 'n Preis, aber net de erste, sonst hälstes hier gar net mehr aus!" Diese Kuh ist etwas stur (hört nur auf ihren Besitzer, aber bei dem quasi aufs Wort; und lässt sich ansonsten kaum in den Melkstand scheuchen, weil's so viel zu sehen und zu fressen gibt...) und sehr neugierig...
Weil die auf dem Hof so beschäftigt waren bin ich am Himmelfahrts-Morgen auch zum Melken hin. Nach dem Frühstück bin ich mit dem Chef die letzte Tour nach Krumbach mitgefahren. So ein riesen Schlepper ist echt eine klasse Maschine. Vor allem ist diese Bauart auch bequem mit einem Joystick zu fahren, der Tempomat hält die einprogrammierte Geschwindigkeit (50kmh auf der Straße, 9,5kmh beim Grasaufnehmen), man braucht also nur zu lenken und die Hydraulik für den Ladewagen zu bedienen.

Noch eine andere Geschichte: Am Dienstag waren ein paar Agrarstudenten im Hessischen Ried und haben sich Be- und Entwässerungsmaßnahmen angeschaut. auf einem Waldweg fanden wir viele "Geweihe" von Hirschkäfern, manche haben sich sogar noch bewegt, obwohl der Körper fehlte. Ich vermute, daß Krähen oder so die Käfer gefressen haben und die ungenießbaren Geweihe fallen ließen. Ich hatte ja sowieso mal vor, einen Hirschkäfer mit einem Tierfilmer-Trick anzulocken, um ihn zu fotografieren. Jetzt wußte ich, daß die Jahrezeit gekommen ist. Aber das Thema erledigte sich von selbst: Als ich am Mittwochabend heimkam hieß es "schau mal, was da auf der Fensterbank steht" - Ein Glas mit einem Hirschkäfer...! Mein Vater dazu: " Da muß mer 45 Kuhr aalt wer'n domet mer mol so'n Deyer sieht! Und dann bringste mir erscht n Geweih und zwie Doch späder de ganze Hirschkäfer."
Den Käfer hatte eine Katze gefangen und eine Bekannte hat ihn zu uns gebracht. Ich dachte, er macht nicht mehr so lange, aber allmählich wird er etwas agiler... vielleicht liegts an der alkoholhaltigen Flüssignahrung, die ich ihm hingestellt habe...

Schönen Gruß,
Euer Tim-.
 

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Nr. 12 vom 7. Juni 2003: "Umrühren"
 

Am Freitag abend stand ein großes "Umrühren" bei den Vogelsberger-Höhenvieh-Herden auf dem Plan. Sowohl die kleine (mit meiner Lotte) als auch die große Herde hatten alls abgefressen und wollten frisches Gras. Da der Treibwagen bei der kleinen Herde an der Kattenbach stand also erstmal dorthin... 
Das einladen der 6 Tiere in den Treibwagen ging sehr problemlos, ebenso die Fahrt mit den Tieren oben an die "Krokel", wo sie auf die Winterweide von der großen Herde gebracht wurden. Unterwegs sind wir über die eine oder andere Wiese gefahren, so daß die Kühe am liebsten stehengeblieben wären um zu fressen - welch eine Reizüberflutung, wenn man das leckere Gras einen Tag lang anschauen muß aber nicht drankann und wenn man dann endlich drinsteht muß man weiterlaufen, weil der Treibwagen einem sonst in die Haxen fährt... fiese Sache das! Aber sie haben es gut überstanden und sind wie gesagt problemlos auf der anderen Weide angekommen. Nur die Klara war etwas nervös, als wir den Treibwagen wieder mitgenommen haben - irgendwie hängen die Viecher doch daran. 

Die große Herde gestaltete sich da ganz anders. da sowieso nicht alle reinpassen, sollten nur die großen Kühe rein, der Rest sollte frei hinter her laufen. War auch alles kein Problem und genug Leute zum Treiben waren wir ja auch. Wäre da nur die die Regenrinne am Ende des Feldwegs vor der Straße gewesen. Kanaldeckel sind den Tieren ja schon suspekt, aber um die können sie ja einen Bogen machen - was aber mit einer Regenrinne die sich über die gesamte Breite des Weges erstreckt? Sogar die Kühe im Treibwagen mussten etwas gescheucht werden, damit sie einen Satz darüber machten. Die anderen drei großen Tiere und ein Kälbchen liefen auch gleich mit und über die Straße, aber die anderen vier Kälbis, die das Schlußlicht bildeten blieben stehen wie vor einem Elektrozaun... 
Der Fahrer des Schleppers und ich als Treiber hinter dem Wagen habn das gar nciht geschnallt - und schon waren die alten außer Sicht und die Kleinen standen allein da. Naja, die Großen erstmal mitsamt Wagen auf die neue Weide am Aussiedlerhof gestellt, die Kälbis werden wir schon "überzeugen". aber da war ncihts zu machen. drei oder viermal sind wir mit den Viechern von der Straße bis zu alten Weide hin und hergehetzt, quer durch kälbchen-hohes Gras und Weizen (Martina hinterher: Mann, kann ich schnell rennen, nur net so lange...). Die Viecher wollten weder durch den Graben noch über die Rinne. Also haben wir sie wieder "nach Hause" gebracht und den Zaun geschlossen, den Wagen mit einer Kuh zurückgeholt (die auf dem Rückweg wieder nciht über die Rinne wollte), und die Rinne hinterher mit Heu abgedeckt. Sehr trickreich und mit viel Ruhe galng es, die Käbis in den Wagen zu busieren. Als sie erstmal geschnallt hatten, wie das vor sich geht liefen sie auch prima mit. Sie wären sogar blindlings über die Rinne gelaufen, hätte Ottilie (die da ja schon zweimal rüber musste) nicht gescheut. Deswegen haben die kleinen auch erstmal gebremst, aber als die Alte dann eine eleganten Sprung über dieses unheimliche Ding machte war der Rest des Wegs überhaupt kein Problem mehr. Die 5 wurden vom laut brüllenden Rest der Herde begrüßt. 
Trotz der Rennerei tobten die Kleinen am Abend noch über die weitläufige Koppel. 
Heute nachmittag bekommen die Tiere Besuch, über den sich hoffentlich die großen Kühe freuen: Bulle Iwo wird in Frankenberg von einer Schau abgeholt und hat dann bis zum Wetzlarer Ochsenfest am 4. Juli hoffentlich alle gedeckt. Für die kleine Herde mit kleinen und jungen Rindchen (naja, Lotte und Frieda fallen da ein bisschen raus) soll ein kleinerer Bulle geholt werden, damit die Damen bei ihrem ersten Mal nicht gleich zusammenbrechen und das kleine dann auch da hinten durchpasst. 

So, das war's mal wieder... 
Euer Tim-.
 

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Nr. 13 vom 8. Juni 2003: Die können's kaum erwarten!
 

Am Samstag nach dem Umtreiben wurde dann auch der „Ausleih-Bulle“ Ivo abgeholt, der die Kühe der großen Herde decken soll. Nach etwas Chaos in Frankenberg erreichten Astrid und Mathes mitsamt dem 700-Kilo-Tier den Hof. Die Herde lag vom Eingang weit entfernt im Schatten, so dass der Wagen ohne Probleme auf die Weide gefahren werden konnte. Aber kaum war der Bulle vom Hänger runtergestiegen sprangen alle anderen Tiere auf und kamen angerannt. Man muß ja schließlich mal schauen, wer das ist. Als die Kühe dann festgestellt hatten, dass es ein Bulle ist, wollte jede die erste sein. Da wurde mit Hufen gescharrt und sich gegenseitig am hinter gerochen – wie in der Disco wenn die Frauen sich um einen Kerl reißen...
Wir haben uns dann mit Auto und Anhänger wieder von der Weide geschlichen und schnell den Strom wieder angeschaltet. Es hat dann auch nicht lange gedauert, bis Olga sich den anderen gegenüber durchgesetzt hatte und mit Ivo im Kreis lief (jeweils Schnauze an Hintern). Und dann hat es auch nicht lange gedauert, bis der Bulle tatsächlich schon angefangen hat, zu „arbeiten“. Bei den Kühen war die größte Neugier gestillt und sie trotteten wieder zu ihrem schattigen Plätzchen. Nur Ophelia ging den beiden Liebestollen noch mal dazwischen. Dafür erntete sie von Olga einen Stoß auf den Kopf, und Ivo sprang auch mal auf sie kurz drauf, aber er war ihr wohl zu schwer: Sie sackte ein wenig weg und lief dann auch zu den anderen. Für die Kälbies war das allerdings „Anschauungsunterricht“ – die standen nämlich alle noch dabei und glotzten....
Wir haben Ivo und Olga dann auch sich selbst überlassen und sind gegangen. Wenn er bis in etwa 3 Wochen alle mal besprungen hat, dann könnten wir ihn noch mal separieren, falls ihm das zu sehr an die Substanz gehen sollte. Es wäre ja peinlich, in 4 Wochen auf dem Ochsenfest einen abgemagerten Bullen vorzuführen...

In diesem Sinne,
Tim-.

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Nr. 14 vom 18./21. Juni 2003: Umtreiben und KÄLBCHEN!!!
 


Die kleine Herde mit Lotte & Co. hatte auf der Winterweide von der großen Herde allmählich alles abgefressen und das restliche Gras war wohl nicht mehr so besonders schmackhaft. Wie gut, dass man als große Kuh auch mal hoch hinaufreichen kann und sich Blätter von Obst- und anderen Bäumen pflücken kann. Lotte hat am Mittwoch sogar mal Nadelzweige gepflügt und gefressen. Ich habe versucht, sie mal zu fotografieren, wenn sie wie ein Okapi Blätter angelt, aber immer ein Sekündchen zu spät...
Am Mittwoch abend stand eigentlich Klauenschneiden auf dem Plan, aber das hatte nicht geklappt. Ich war zufällig abends auf dem Rückweg von der Weide und kam am Hof mit der großen Herde vorbei. Die Tiere war total unruhig – mal näher hingesehen stellte ich fest, dass Klaus und Martina gerade den Treibwagen geholt hatten. Die Herde rannte am Zaun entlang, dem Wagen hinterher so weit es ging. Naja, dann mit dem Gespann hoch zur anderen Weide wo sich schon Astrid und drei weitere Helfer eingefunden hatten. Mit dem Hafereimer und einem bisschen Gut-Zureden hatten wir bald alle sechs im Wagen und es ging die Waldhausstraße hinunter zum Hof. Die Tiere sollten zunächst in den Stall, um sie zu sortieren, was aber besser geklappt hat als wir alle erwarteten. Frieda und Klara kamen zufällig zuerst aus dem Wagen – schnell die Tür zu und die zwei in eine Box. Dann die Lotte mit Hafereimer in eine andere Box bugsiert und die drei kleinen Rinder Friederike, Anni und Lotti in die dritte Box. Frieda und Klara kamen dann wieder in den Wagen, denn die sollten zu anderen Herde auf die Weide, was auch ohne weiteres geklappt hat. Der Bulle war Klara nicht geheuer und es gab insgesamt ein paar Rangeleien wie das immer so ist. Die drei Kleinen wurden am Donnerstag auf eine Weide in den Vogelsberg gefahren, während Lotte im Stall blieb und da in Ruhe abkalben sollte...

... am Donnerstag war ich dann natürlich des öfteren im Stall und habe Lotte beobachtet. Wegen ihrer Unruhe, einem Schleimfaden und weil sie gestöhnt hat hätte ich schwören können, dass es spätestens in der Nacht kommt. Außerdem habe ich sie kaum wiedererkannt: Auf der Weide ließ sie sich überhaupt nicht anfassen und nun ist sie total verschmust....
Aber: Um 23.30 Uhr – nichts, Freitag um 6 Uhr – nichts, um 10, 12 und 16 Uhr auch nichts. Dann habe ich mich mal für mein Klassentreffen fertig gemacht und noch mal nachgesehen um 19 Uhr – nichts. Kuh frisst, schaut mich an, säuft, alles ganz ruhig.
Es war gegen 20.30 Uhr (natürlich war ich in Alten-Buseck auf der Feier...) da klingelte mein Handy.
Astrid: „Hallo Tim, bei Deiner Lotte guckt die Fruchtblase raus.“
Tim: „Ich hab’s doch gewusst... wenn ich net da bin! Dann mach’ irgendwas... Fotos oder was immer...“
Astrid: „Ich mach’ nix. Ich fahr’ jetzt erst mal ’n Wasserfaß und dann guck ich noch mal.“
Eine halbe Stunde später rief sie dann wieder an mit der Nachricht, dass sie das Wasserfaß gefahren hätte und das Kälbchen da wäre. Astrid und Birgit haben das kleine dann später noch an den Euter bugsiert, weil ist sehr wichtig, dass die Kälber innerhalb von 6 Stunden die sogenannte Biestmilch trinken. Da sind Stoffe drin, die das Kleine für sein Immunsystem braucht und für die dessen Darmepithel aber nur kurze Zeit durchlässig genug ist.
  Auf dem Rückweg (nachts um 3) hab ich natürlich gleich mal geschaut, aber nur ein Bild gemacht und wieder davongeschlichen. Heute morgen hab ich mir das Tier näher betrachtet: Es ist ein Kuh-Kalb (heißt Laura), aber die Farbe von der Nase ist nicht so eindeutig. Sie sollte für ein Rotes Höhenvieh hell sein. Mal sehen, bei Kälbern ändert sich in den ersten Tagen oft noch die Farbe der Nase.
Dann einen schönen Sonntag!
Tim-.
 

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Nr. 15 vom 22./25. Juni 2003: Medizin, Leckerei und Rennerei
 

Lauras Geburt verlief ja reibungslos aber die Nachgeburt ging nicht ab, was gerade bei älteren Kühe immer mal vorkommen kann. Am Samstag Nachmittag hatte Lotte schon kaum noch Kraft, während der Nachwehen zu pressen, also hat der Tierarzt die Nachgeburt rausgeholt. 
Kühe haben nach der Geburt oft Calcium-Mangel, da sie das ganze Calcium in die Milch schießen. Das kann sogar so schlimm werden, dass die Kühe nicht mehr aufstehen können, es kommt zum sog. Festliegen. Damit das Lotte nicht nachträglich noch passiert sollte ich ihr dann am Samstag abend zwei und am Sonntag noch eine Flasche Calcium (0,5l) geben. Was war ich so froh, dass meine Kuh seit sie im Stall stand so handzahm war. Nach dem ersten Schluck von dem nach Apfel duftenden Zeug war das allerdings vorbei. Mit Freundlichkeit kommt man bei Rindviechern nicht weit, wenn sie nicht wollen. Zum Glück hatte ich ja meine „Grill-Gäste“ vom Samstag als Helfer dabei. Wir haben Lotte einfach an den Hörnern festgebunden und hochgezogen; jetzt „nur noch“ die Flasche so in das Maul bugsieren, dass die Brühe reinläuft und sie es auch schluckt und nicht in die Luftröhre kriegt. Es hat ihr überhaupt nicht geschmeckt. Bei der zweiten Flasche und am Sonntag morgen (da hatte ich den Dreh dann raus und es ging schnell) hab ich sie an die Wand gestellt und in der Nase gepackt, damit sie ruhig hielt. Das ging besser und sah nicht so „brutal“ aus. Mit den Tätscheleien war es wie gesagt auf jeden Fall vorbei. 
Deswegen musste ich mich wieder bei ihr „einschleimen“... Ich habe am Montag Heu- und Karotten-Leckerlis und eine Bürste gekauft. Allein mit den Leckereien hab ich mich schon wieder sehr beliebt gemacht, aber das Bürsten hat sie echt genossen. Am Dienstag und Mittwoch wieder die gleiche Prozedur, natürlich hat sie gleich mitgekriegt, dass die Leckereien in meiner Tasche sind. Laura blieb nur stehen, wenn man sie am Bauch gebürstet hat.

Am Mittwoch ging es dann wieder auf die Weide: 
Kuh und Kalb gehalftert. Kuh lief dank Hafereimer ohne Probleme hinter mir her. Kalb eher von Birgit und Martina gezogen und geschoben und das letzte Stück getragen. Auf der Weide angekommen stürzte natürlich die Herde gleich herbei und es gab einen riesen Aufruhr. Nur Frieda und Klara kannten Lotte ja schon, also lieferte sie sich erst mal ein Geschubse mit den unbekannten Kühen und Bulle Ivo. Laura waren die vielen Viecher überhaupt nicht geheuer und sie lief nur davon, meistens die größeren Kälber hinter ihr her. Mehrmals ist sie an einer Ecke unter dem Zaun durchmarschiert (der stromführende Draht ist sowieso weitgehend höher als sie) und ich hab sie jedes Mal wieder eingefangen, als sie in Werners Garten stand. Einmal hab ich sie auf die Mitte der Weide getragen, damit sie ihre Mutter wiederfindet, aber das klappte nicht so gut. Sie hat sogar ein paar Mal am Zaun ordentlich eine gefackelt bekommen, aber sie ist scheinbar hart im nehmen. Nach einer knappen halben Stunde hatte sich die meiste Aufregung gelegt und Mutter und Tochter sich doch wieder gefunden. Schließlich sonderten sich die beiden etwas von der Herde ab, und siehe da: Laura läuft wieder durch den Zaun, ging aber auch wieder rein. Sicherlich kein Problem, solange die Mama in der Nähe ist...  Martina und ich haben dann noch mal am Eingangstor nach dem Zaun gesehen, weil sie da auch ständig rein und raus lief. Lotte stand oberhalb des Tors am Zaun, aber keine Laura zu sehen. Die lag seelenruhig wieder außerhalb der Weide im hohen Gras am Wegrand. Davon ließ sie sich aber auch nicht abbringen, denn wir haben sie zweimal wieder reingeschoben und sie ist wenig später wieder raus und hat sich da hingelegt. Solange sie wieder rein geht soll’s mir recht sein, aber wenn sie mal zu weit wegläuft und nicht wieder heimfindet oder sich durch den Zaun nicht mehr reintraut weil sie ein gewischt kriegt – dann wird’s blöd!

Macht’s gut,
Tim-.
 

 

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Version 3 - Frühjahr 2008

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